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Philip Glass

Andere Namen
  • Philip Glass
geboren 1937
GeschlechtMännlich
BiographiePhilip Glass erlernte mit sechs Jahren Violine, später Flöte. Mit acht Jahren wurde er Schüler am Peabody Conservatory, als Zehnjähriger spielte er bereits in lokalen Orchestern. Von 1952 bis 1956 studierte er Mathematik und Philosophie an der University of Chicago und machte den Bachelor of Arts. In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit der Zwölftontechnik.

Bis 1962 studierte er vor allem Klavier an der Juilliard School of Music in New York, wo er den Master of Science machte, und in Aspen bei Darius Milhaud. Mittlerweile hatte er sich von der Musik der Arnold Schönberg-Nachfolge abgewandt und der gemäßigten amerikanischen Moderne geöffnet, wie sie etwa Aaron Copland verkörperte. Zu dieser Zeit waren bereits mehr als siebzig seiner größtenteils in der Kompositionsklasse entstandenen Werke aufgeführt worden. 1964 ging er nach Europa, wo er dank eines Fulbright-Stipendiums zwei Jahre Schüler bei Nadia Boulanger in Paris sein konnte, eine Begegnung, die ihn als Komponisten entscheidend prägte.

In Paris begegnete Glass dem indischen Komponisten Ravi Shankar. Shankar nahm dort Musik für einen Film auf und wollte, dass seine Werke auch für Musiker westlicher Tradition und Schulung spielbar sein sollten. Für die dafür nötigen Transkriptionen wurde Glass ausgewählt. So kam er zum ersten Mal mit indischer Musik und Denktradition in Kontakt, vor allem mit dem asiatischen Rhythmus- und Zeitverständnis. Glass bereiste Indien und andere Länder Asiens, dazu den Vorderen Orient und Afrika. Er wurde Buddhist. 1972 traf er Tenzin Gyatso, den vierzehnten Dalai Lama. Seit diesem Treffen gilt Glass als wichtiger Unterstützer des tibetischen Freiheitsstrebens.

1965 begann Glass für das Schauspielensemble seiner ersten Frau zu komponieren. Sein erstes Werk war eine Komposition für zwei Saxophone zu Samuel Becketts Stück Play. In den nächsten zehn Jahren schrieb Glass immer wieder solche Theatermusiken, danach eigene Bühnenwerke. Nach seiner Rückkehr in die USA gründete Glass 1970 das Philip Glass Ensemble, um seine Kompositionen in einer eigenen Gruppe auszuprobieren, deren auf traditionellen Instrumenten gespielte Musik er öfter elektronisch verstärkte und verfremdete. Das bedeutendste Werk dieser Jahre ist die vier Stunden lange Komposition Music in Twelve Parts, die Glass 1971 begann und bis 1974 immer wieder veränderte. Dieses Werk begann als einzelne Arbeit in Instrumentierungen für zwölf Instrumente, entwickelte sich dann aber zu einem Zyklus, der Glass' musikalische Entwicklung seit 1967 zusammenfasste.

1976 wurde Glass' erfolgreichste Oper Einstein on the Beach, Resultat seiner ersten Zusammenarbeit mit Robert Wilson, in Avignon uraufgeführt und machte den Komponisten weltweit bekannt. Nach dieser Oper komponierte Glass ein nächstes Werk für die Bühne, das Tanz, Film und Musik vereinende Dance. In dieser Zeit war der Komponist durch seinen beginnenden Erfolg noch nicht finanziell abgesichert und übte Nebenjobs wie Taxifahrer, Klempner, Möbelpacker und Kellner aus. 1980 folgte ein weiterer Erfolg: die Mahatma-Gandhi-Oper Satyagraha, uraufgeführt durch die Nederlandse Oper Amsterdam unter Leitung seines Landmannes und Studienkollegen von der Juilliard-School Bruce Ferden. 1983 folgte eine nächste Oper, Akhnaten, über den Pharaoh Echnaton. Diese drei Opern bilden eine Trilogie über Männer, die die Welt gewaltfrei veränderten.

Vor allem durch seine Musik zu dem Film Koyaanisqatsi (1983) wurde Glass' Popularität außerhalb der Klassikgemeinde gesteigert, er galt nun als Komponist der New-Age-Bewegung. Weitere Filmmusikerfolge des Komponisten waren unter anderem eine neue Partitur für den Horrorfilm-Klassiker Dracula, die Musik für den Martin-Scorsese-Film Kundun (erste Oscar-Nominierung), die Mediensatire Die Truman Show (The Truman Show, Gewinn des Golden Globe) und für The Hours (zweite Oscar-Nominierung). Glass gilt als einer der produktivsten Komponisten der Gegenwart: In den letzten 25 Jahren hat er mehr als zwanzig Opern komponiert, acht Sinfonien, zwei Klavierkonzerte und Konzerte für Violine und Saxophonquartett. Dazu kommen Soundtracks, Streichquartette und Musik für Klavier solo. 2007 veröffentlichte er das Doppelalbum Book of Longing - A Song Cycle based on the Poetry and Images of Leonard Cohen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glass [Letzter Zugriff: 2009-06-15]
GeburtsortBaltimore
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