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Objekte von: Hartmut W. Redottée

Künstler*inneninfo
Hartmut W. Redottée
Hartmut W. Redottée1935 - 2000

Hartmut W. Redottée, geboren am 25. Juni 1935 in Königsberg, wuchs in Essen auf. Nach einem Studium der Kunst- und Theaterwissenschaften in Köln baute er in den 1960er-Jahren den mitgliederstärksten Filmclub der Bundesrepublik in Essen mit auf. Von 1970 bis 1982 unterrichtete er Filmtheorie, -geschichte und -ästhetik im Fachbereich Kunst der Universität-Gesamthochschule Essen. Dort erwarb er sich mit seinen legendären Filmseminaren den Ruf eines engagierten Streiters für die Filmkunst.

Klaus G. Jaeger holte Redottée 1980 an das damalige Filminstitut der Landeshauptstadt Düsseldorf, wo er sich um den filmpädagogischen Bereich kümmerte. Im Rahmen seines Studio-Programms in der Black Box am Mittwochabend zeigte er avantgardistische Filme. Gleichzeitig boten diese Veranstaltungen jungen Filmemachern, deren Filme keinen Verleih fanden, ein Forum, ihre Arbeiten zu präsentieren. Das Studio-Programm entwickelte sich zu einer festen Tradition für ein cinéphiles studentisches Publikum.

Mitte der 1980er-Jahre erhielt er den Auftrag, ein Konzept für das zukünftige Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf zu erarbeiten. Mit der ihm eigenen Begeisterung erfüllte er diese Aufgabe. Er wollte die weit verzweigten Aspekte der Filmproduktion und -distribution erlebbar machen, die wesentlichen Stationen des Films in seiner Entwicklung zur Kunst durch die großen Filmschöpfer den Besuchern nahe bringen, die Entstehung und Entwicklung dieser über hundertjährigen Kunst dokumentieren. Für ihn war das Filmmuseum eine Chance, Versäumtes nachzuholen, um auch die unterentwickelte Filmkultur in Nordrhein-Westfalen auf ein breiteres Fundament zu stellen. Noch heute sind seine legendären „Führungen” durch ein „imaginäres Museum” in Erinnerung, mit denen er seine Zuhörer aus Politik, Presse, Filmwissenschaft sowie alle Freunde des Hauses begeisterte. Nach dem Tod von Klaus G. Jäger war Hartmut W. Redottée sechs Monate als kommissarischer Leiter für das Haus verantwortlich.

Seine pädagogischen Fähigkeiten sowie seine engagierte, sehr persönliche Sicht auf den Film zogen Zuhörer und Seminarteilnehmer in den Bann. Hartmut W. Redottée setzte sich vehement dafür ein, dass der Film in Deutschland nicht nur als Ware, sondern auch als eine den anderen Künsten gleichgestellte ästhetische Kreation angesehen wird. Für ihn galt, was auch schon für Bertolt Brecht gültig war: „Demokratisch ist es, den kleinen Kreis der Kenner zu einem großen Kreis der Kenner zu machen. Denn die Kunst braucht Kenntnisse. Die Betrachtung der Kunst kann nur dann zu wirklichem Genuss führen, wenn es eine Kunst der Betrachtung gibt.”

Hartmut W. Redottée verstarb am 15. April 2000 in einem Essener Krankenhaus.

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