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Objekte von: Werner Schumitz

Künstler*inneninfo
Werner Schumitz

Werner Schumitz wurde geboren am 19. Februar 1881 in Magdeburg. Er arbeitete ab 1903 als Grundschullehrer, zunächst im ländlichen Bereich im Dorf Podebüls-Wetterzeube, ab 1908 in Berlin, wo er in Kontakt mit Otto Zur Linde und dessen Charon-Kreis trat. Beziehungen hatte er auch zum STURM-Kreis Herwarth Waldens. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Soldat teil, noch währenddessen gründete er mit Eugen Franz Hoffmann die Zeitschrift "Fanfaren. Schriften aus Ygdrasil", die 1917 bis 1921 erschien und 1925 unter neuem Titel ("Die Esche") wieder herauskam. Der Zeitschrift angeschlossen war der "Drei-Eschen-Verlag", in dem Schumitz einige schmale Schriften veröffenlichte. Mit den Autoren Eugen Franz Hoffmann, Friedrich Maag und deren Familien gründete Schumitz eine gnostische Gemeinschaft, zu der auch noch der Arzt und Charon-Autor Kurt Gröbe und der Lehrer Wilhelm Sünkel mit ihren Familien stießen. Die Gnosis, zu deren Anhänger Schumitz anscheinend durch den Einfluss des anarchistischen Philosophen Eugen Heinrich Schmitt gelangte, wurde von Schumitz zu einem quasi-religiösen, heidnisch-nordischen Gedankenbild ausgebaut, das Anschlüsse in ähnlich gearteten nazistischen Strömungen fand, etwa der "Irminsgemeinschaft" oder der "Deutschen Glaubensbewegung". Mit Vertretern dieser nazistisch-esoterischen Richtungen, etwa dem Begründer der "Deutschen Glaubenswegung", dem Religionswissenschaftler Wilhelm Hauer, stand Schumitz ebenso in Verbindung wie mit dem völkischen Philosophen Hermann Schwarz, NSDAP-Mitglied der ersten Stunde und Propagandist eines nordischen Rassenkults. Mit ihm unterhielt Schumitz einen umfangreichen Briefwechsel.

Nachdem Schumitz' Bemühungen scheiterten, eine "Lebensgemeinschaftsschule" in Berlin-Wedding zu betreiben, schied er 1929 aus dem Lehrdienst aus und übersiedelte kurzfristig nach Österreich, 1933 kehrte er nach Berlin zurück und gab mit Friedirch Maag und Eugen Franz Hoffmann die hektografierte Zeitschrift "Die Vertikale" heraus. 1938 erwarb er ein Haus in Grainau/Zugspitzdorf, wo er bis zu seinem Tod am 18. Februar 1960 mit seiner Frau lebte. Schumitz war Verfasser zahlreicher Romane, Bühnenstücke, Gedichte, Essays, Vorträge und theoretischer Schriften, die zum allergrößten Teil unveröffentlicht blieben. 1974 gab der frühere Archivleiter des Heinrich-Heine-Instituts Helmut Röttger zusammen mit Schumitz' Witwe einen Sammelband von dessen Texten heraus.

Werke:

Lieben und Denken. Ein Mannesleben in Tagebuchblättern und Briefen (3 Zle.) 1920

Pyramidensturz. Gedanken der Philosophie Yggdrasils 1920

Nur Jehan, das Licht der Welt. Gedichte, eine Novelle und drei Dramen (hg. von Helene Schumitz und Helmut Röttger) 1974

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