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Jupp Rübsam

Andere Namen
  • Jupp Rübsam
1896 - 1976
GeschlechtMännlich
BerufBildhauer
Biographie Junges Rheinland
  • Josef „Jupp" Rübsam wird am 30. Mai 1896 als Sohn eines Steinmetzes in Düsseldorf geboren. Wie schon sein Vater und Großvater geht er zunächst selbst bei einem Steinmetz in die Lehre, beginnt dann aber ab 1912 eine künstlerische Ausbildung in der Bildhauerklasse von Hubert Netzer an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldet sich Rübsam freiwillig zum Kriegsdienst. 1916 gerät er in französische Kriegsgefangenschaft und wird bis 1920 interniert. Nach seiner Rückkehr setzt er seine Ausbildung bei Hubert Netzer fort. An der Düsseldorfer Kunstakademie – die Kunstgewerbeschule war dieser 1919 angegliedert worden – wird Rübsam bis 1925 Meisterschüler des Bildhauers. Noch während seiner Ausbildung führt Rübsam erste größere Aufträge aus, darunter zwischen 1924 und 1926 das Relieffries am Düsseldorfer Kunstpalast. 1926 heiratet er die Graphikern Olga Anhalzer. Die Ehe wird jedoch schon Anfang der 1930er Jahre wieder geschieden.
    Bereits kurz nach seiner Rückkehr aus Frankreich findet Rübsam Zugang zur neu formierten Düsseldorfer Kunstszene. 1921 wird er Mitglied im Künstlerverein Malkasten, wenig später schließt er sich dem Jungen Rheinland an. Rübam bewegt sich in der Folge verstärkt im Umkreis der Kunsthändlerin Johanna Ey, in deren Galerie sich seit 1921 die Geschäftsräume der Künstlervereinigung befinden. 1922 ist Rübsam mit einer Zeichnung auf der vom Jungen Rheinland initiierten „I. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf" im Warenhaus Tietz vertreten. 1923 schließt er sich der Rheingruppe an. Zur selben Zeit entstehen zahlreiche druckgraphische Arbeiten, mit denen Rübsam 1928 Einzug in Paul Horns Schrift „Düsseldorfer Graphik in alter und neuer Zeit" findet. 1928 wird Rübsam Mitglied der Rheinischen Sezession. Er nimmt bis 1932 an vier Ausstellungen der Vereinigung teil. Die Jahre zwischen 1927 und 1933 sind überschattet von den Auseinandersetzungen rund um das von Rübsam geschaffene 39er-Denkmal (1928 enthüllt) auf dem Gelände des heutigen Ehrenhofes, das kurz nach der Machtergreifung von den Nationalsozialisten entfernt wird. Die Rheinische Sezession hatte in der Auseinandersetzung immer wieder Partei für Rübsam ergriffen.
    Unter den Nationalsozialisten gilt Rübsam als „entarteter" Künstler. Die Chance 1933 an der städtischen Werkkunstschule in Trier eine Professur anzutreten, wird durch die neuen Machthaber vereitelt. Rübsam hält sich in der Folge mit verschiedenen sakralen Aufträgen über Wasser. 1936 heiratet er die erst 16jährige Margarete Kuhnow, mit der er zwei Kinder bekommt. Auch diese Ehe scheitert. 1942 wird bei einem Bombenangriff Rübsams Düsseldorfer Atelier zerstört, wobei weite Teile seines Vorkriegswerks vernichtet werden. Er zieht daraufhin nach Hinsbeck an den Niederrhein, wo der befreundete Künstler Heinz Tappeser bereits seit Jahren lebt. Tappeser stirbt im Juli 1942. Rübsam heiratet noch im selben Jahr dessen Witwe Ria und bezieht das Atelier des Verstorbenen.
    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelingt es Rübsam durch zahlreiche öffentliche Aufträge im Rheinland noch einmal an alte Erfolge anzuknüpfen. Sein Entwurf für das Grabmal der 1947 verstorbenen Johanna Ey wird jedoch, anders als von ihr gewünscht, nicht ausgeführt. 1948 erhält Rübsam den Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf, 1965 wird er mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet.
    Jupp Rübsam stirbt am 25. April 1976 in Hinsbeck.
    Ausstellungen (DJR):
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 323)
    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 255-257)
    RS 1930, Austausch-Ausstellung mit der Berliner Sezession in den Räumen der Berliner Se-zession, Tiergartenstraße, Berlin, März und April 1930 (Kat.-Nr. 126)
    RG 1930, Jahresausstellung Rheingruppe Kunsthalle, Düsseldorf, September 1930 (Kat.-Nr. 98-106)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 453-455)
    Literatur:
    Pitzen, Jutta, Jupp Rübsam 1896–1976, Leben und Werk niederrheinischer Künstler, Band 1. Schriftenreihe der Sparkassenstiftung „Natur und Kultur" Kreis Viersen, Krefeld 1991.
SterbeortNettetal
GeburtsortNettetal
Preise/EhrungenStadtmuseum
Preise/EhrungenCornelius-Preis
GND-Nummer119290529
AKL-Nummer00121902