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Otto Pankok

Andere Namen
  • Georg Karl Otto Pankok
  • Otto Pankok
DE, 1893–1966
GeschlechtMännlich
Biographie Junges Rheinland
  • Otto Pankok wird am 6. Juni 1893 in Mühlheim an der Ruhr als Sohn eines Arztes geboren. Bereits im Kindesalter wird sein zeichnerisches Talent entdeckt und gefördert. Nach dem Abitur entscheidet sich Pankok in der Folge für eine künstlerische Ausbildung und beginnt 1912 ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Enttäuscht über die konservativen Lehrmethoden verlässt er die Akademie jedoch nach wenigen Wochen wieder und wechselt an die als moderner geltende Großherzoglich Sächsische Hochschule für Bildende Kunst in Weimar, wo er u.a. Kurse bei Fritz Mackensen besucht und Freundschaft mit seinem Kommilitonen Gert Wollheim schließt. Nach sieben Monaten in Weimar zieht Pankok im März 1913 für ein Jahr nach Dötlingen im Landkreis Oldenburg und bildet sich autodidaktisch weiter. 1914 reist er nach Paris und besucht Kurse an der Academie Russe und der Academie de la Grande Chaumière. Ende 1914 wird Pankok zum Kriegsdienst eingezogen. Nach langen Lazarettaufenthalten infolge einer Verwundung wird er 1917 aus dem Militärdienst entlassen.
    Ende 1919 lässt sich Pankok in Düsseldorf nieder, wo er bald zum Kreis um die Kunsthändlerin Johanna Ey gehört, in deren Galerie er mehrfach ausstellt. Gemeinsam mit Gert Wollheim gibt Pankok die Zeitschrift DAS EY heraus, von der 1920 drei Hefte erscheinen. Auch dem Aktivistenbund und dem Jungen Rheinland schließt Pankok sich an, überwirft sich aber nach kurzer Zeit mit beiden Vereinigungen. 1921 heiratet er die Journalistin Hulda Droste, die für das Feuilleton der Düsseldorfer Tageszeitung Der Mittag schreibt. Ab 1922 unternimmt Pankok zahlreiche Studienreisen nach Italien, Südfrankreich, Spanien und Holland. 1926 schließt er sich kurzzeitig der Rheingruppe an, bevor er 1928 Mitglied der Rheinischen Sezession wird, an deren Ausstellungen er bis 1932 teilnimmt. Zu dieser Zeit werden „Zigeuner" zum zentralen Thema seiner künstlerischen Arbeit. Seit Oktober 1931 arbeitet Pankok immer wieder in einer „wilden" Zigeunersiedlung im Düsseldorfer Heinefeld, wo bis 1933 der sog. „Zigeunerzyklus", entsteht, der insgesamt 134 großformatige Kohlebilder umfasst. Diesem folgt bis 1934 der „Passionszyklus", eine Folge von 60 Zeichnungen, die noch 1936 als Buch erscheint, jedoch sofort nach der Drucklegung von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wird.
    Pankok gilt fortan als entarteter Künstler und wird mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt. 1937 werden sämtliche Arbeiten Pankoks aus öffentlichen Sammlungen entfernt. Er zieht sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurück und lebt während des Zweiten Weltkriegs im Bourtanger Moor, im Emsland und in Persch in der Eifel. Ab 1944 verstecken die Pankoks den befreundeten Künstler Mathias Barz und dessen jüdische Ehefrau in der Dachkammer ihres Perscher Hauses. 1946 kehrt Pankok nach Düsseldorf zurück, wo er ein Jahr später als Professor an die Kunstakademie berufen wird. Nach dem Ende seiner Lehrtätigkeit zieht er 1958 nach Haus Esselt bei Drevenack am Niederrhein.
    Otto Pankok stirbt am 20. Oktober 1966 in Wesel.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 998-1001 b)
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 242-254)
    RG auf der Großen Düsseldorfer Kunstausstellung 1926, Städtischer Kunstpalast, 08. Mai bis Anfang Oktober 1926 (Kat.-Nr. 316-318)
    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat-Nr. 129-140)
    DJR 1928, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1928 (Kat.-Nr. 119-122)
    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 232-236)
    RS 1930, Austausch-Ausstellung mit der Berliner Sezession in den Räumen der Berliner Se-zession, Tiergartenstraße, Berlin, März und April 1930 (Kat.-Nr. 115)
    RS 1930, Jahresausstellung mit einer Gedächtnis-Ausstellung für Walter Ophey, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1930 (Kat.-Nr. 201-205)
    RS 1931, Jahresschau, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1931 (Kat.-Nr. 116-122)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 422-428)
    Nachlass:
    Pankok Museum Haus Esselt, Stiftung Otto Pankok, Hünxe-Drevenack
    Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
    Literatur:
    Otto Pankok, 1893-1966. Retrospektive zum 100. Geburtstag, hg. von der Otto-Pankok-Gesellschaft, Bernhard Mensch und Karin Stempel, Ausst.-Kat. Otto Pankok Museum, Hünxe/ Städtische Galerie Schloss Oberhausen/ Städtisches Museum in der Alten Post, Mühlheim an der Ruhr, Oberhausen 1993.
    Overbeck, Cyrus und Müller, Oliver, Otto Pankok – Maler, Grafiker, Bildhauer. Eine Biographie, Düsseldorf 1995.
    Die geistige Emigration. Arthur Kaufmann – Otto Pankok und ihre Künstlernetzwerke, hg. v. Ermacora, Beate und Bauer, Anja, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Mühlheim an der Ruhr in der Alten Post, Bielefeld/ Leipzig 2008.
SterbeortHünxe
WirkungsortHünxe
WirkungsortDüsseldorf
Preise/EhrungenStraßenbenennung
Preise/EhrungenStadtmuseum
GND-Nummer118591533
AKL-Nummer00099672
Familienbeziehung
  • Ehemann von Hulda Pankok, geb. Droste, und Vater von Eva Pankok.
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