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Mathias Barz

Andere Namen
  • Matthias Barz
  • Mathias Barz
1895 - 1982
GeschlechtMännlich
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Mathias Barz wird am 30. August 1895 in Düsseldorf geboren. Nach der Schulzeit in Düsseldorf und Boppard beginnt er 1913 ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Schon früh hat er Kontakt zu Johanna Ey, die zu diesem Zeitpunkt noch eine Bäckerei samt Kaffeestube unweit der Akademie betreibt. 1915 wird Barz zum Kriegsdienst eingezogen. Nach einer schweren Verwundung an der Ostfront und verschiedenen Lazarettaufenthalten wird er jedoch bereits 1916 vom Militär entlassen. Barz setzt daraufhin sein Studium an der Akademie fort. Bei der „Kunstausstellung der Kriegsteilnehmer Düsseldorfs" verkauft er im Frühjahr 1919 sein erstes Bild. Nach einer Antikriegsdemonstration tritt er im selben Jahr in die KPD ein.
    Um 1921 wird Barz Mitglied des Jungen Rheinland, dem er schon zuvor aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Kreis um Johanna Ey – bei der er im Laufe der 1920er Jahre mehrfach ausstellt – nahegestanden hatte. 1922 nimmt Barz an der vom Jungen Rheinland initiierten „I. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf" im Warenhaus Tietz teil. 1924 ist er auf der Jahresausstellung der Künstlervereinigung in der Düsseldorfer Kunsthalle vertreten. Weitere Ausstellungsbeteiligungen mit dem Jungen Rheinland folgen 1925, 1926 und 1927. 1926 ist Barz außerdem zusammen mit Karl Schwesig auf einer Ausstellung mit Werken des Jungen Rheinland im Kunstsalon Baedeker in Essen vertreten. 1928 gehört Mathias Barz zu den Gründungsmitgliedern der Rheinischen Sezession. Er nimmt 1929 an der Jubiläumsausstellung der Gruppe teil und ist 1931 auf deren Jahresausstellung vertreten. 1932 beteiligt er sich als Mitglied der Rheinischen Sezession an der „Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung" im Düsseldorfer Kunstpalast.
    Als KPD-Mitglied gerät Barz, der seit Januar 1929 zudem mit der jüdischen Schauspielerin Hilde Stein verheiratet ist, nach der Machtergreifung Hitlers schnell ins Visier der Nationalsozialisten. Im März 1933 wird seine Wohnung durchsucht und drei Gemälde beschlagnahmt. Diese werden Anfang Mai bei einer Bücher- und Bilderverbrennung vor dem Düsseldorfer Rathaus zerstört. Barz flieht daraufhin mit seiner Frau in die Lüneburger Heide, kehrt aber im Sommer ´33 zurück nach Düsseldorf. 1936 werden Hilde und Heinz Barz wegen Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet, nach zehntätiger Haft jedoch wieder freigelassen. Das Paar zieht sich daraufhin zeitweilig in die Eifel zurück. Barz gelingt es trotz aller Widrigkeiten bis 1938 an Ausstellungen teilzunehmen. Außerdem erwirbt noch 1936 die Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf eine Winterlandschaft des Malers. Im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst" werden 1937 jedoch zwei Werke von Barz aus öffentlichen Sammlungen in Düsseldorf und Nürnberg entfernt. Ab September 1938 erhält er Berufsverbot. Das Ehepaar Barz lebt daraufhin zurückgezogen unter wechselnden Adressen in Düsseldorf. Hilde Barz gelingt es so, der Deportation in ein Vernichtungslager zu entgehen.
    Nach Kriegsende nimmt Mathias Barz in Düsseldorf seine künstlerische Arbeit wieder auf. 1946 gehört er zu den Mitgliedern der neugegründeten Rheinischen Sezession. Nach dem Tod von Hilde Barz im November 1965 heiratet er im Frühjahr 1972 erneut. Mit seiner zweiten Frau lebt er ab 1973 in den Niederlanden.
    Mathias Barz stirbt am 19. Oktober 1982 in Margraten (NL).
    Ausstellungen (DJR):
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 9)
    DJR 1924, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 11. Mai – 01. Juni. 1924 (Kat.-Nr. ?)
    DJR 1925, Erste Wanderausstellung, XX.XX. – XX.XX. 1925 (Kat.-Nr. 3-5)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 08. Mai bis Anfang Oktober 1926 (Kat.-Nr. 11-13)
    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat.-Nr. 1-3)
    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 8)
    RS 1931, Jahresschau, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1931 (Kat.-Nr. 1)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 265)
    Literatur:
    Mathias Barz. Gemälde – Grafiken. Zum 85. Geburtstag des Künstlers, Ausst.-Kat. Stadtmuseum Düsseldorf, hrsg. v. Stadtmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1980
    Mathias Barz, Ausst.-Kat. Wohnstift Haus Lörick, Düsseldorf-Lörick, hrsg. v. Verein Haus Lörich e.V., Düsseldorf 1991.
SterbeortMaastricht
GeburtsortDüsseldorf
Preise/EhrungenStadtmuseum
GND-Nummer189429755
AKL-Nummer10107770
Familienbeziehung
  • Verheiratet mit Hilde Stein (Information aus Anfrage des Stadtmuseums zu Hilde Stein)
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