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Will Küpper

Andere Namen
  • Will Küpper
  • Josef Willi Küpper
DE, 1893 - 1972
GeschlechtMännlich
BerufGraphiker
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Josef Willi Küpper wird am 11. Juni 1893 in Brühl als jüngster von vier Söhnen eines Taubstummenlehrers geboren. Nach der Volksschule erhält er 1906 zusammen mit Max Ernst ersten Malunterricht bei dessen Vater Philipp Ernst. Zwischen 1907 und 1913 studiert Küpper an der Kölner Kunstgewerbeschule, wo er besonders die Aktzeichenkurse von Robert Seuffert schätzt. 1912 besucht er die Sonderbund-Ausstellung in Köln, die ihn nachhaltig beeindruckt. Für einige Wochen lebt und arbeitet er in jenem Jahr gemeinsam mit Max Ernst in einer Kölner Studentenwohnung. 1913 arbeitet Küpper auf Empfehlung von Robert Seuffert zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner an dessen Fries für die Kölner Werkbund-Ausstellung. Im Januar 1915 tritt Küpper seinen Militärdienst an. Er wird als Flieger an der Westfront in Frankreich eingesetzt, wo er im Frühjahr 1918 schwer verwundet wird (Gasvergiftung und Kopfverletzung). Es folgen Lazarettaufenthalte und eine Heimaturlaub in Brühl. Im Januar 1919 wird Küpper aus dem Militärdienst entlassen.
    Im Mai 1919 nimmt Küpper ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf, wo er bis zum Sommer 1921 die Zeichenklasse von Willy Spatz besucht. Zur selben Zeit richtet er sich ein Atelier in Brühl ein. 1920 macht Küpper erstmals Bekanntschaft mit dem Jungen Rheinland und dem Kreis um Johanna Ey. Er tritt der Künstlervereinigung zwar nicht bei, pflegt jedoch freundschaftlichen Kontakt zu Arthur Kaufmann und Karl Schwesig. Nach einer Italien-Reise im Sommer 1921 setzt Küpper seine künstlerische Ausbildung in München fort. Bis zum Frühjahr 1923 studiert er an der Münchner Kunstakademie in der Klasse von Karl Caspar. Im August 1923 stellt Küpper zusammen mit Hans Hansen und Renee Sintenis bei Alfred Flechtheim in Köln aus. Das Wallraf-Richartz-Museum erwirbt im selben Jahr zwei Zeichnungen des Malers. Im Herbst 1923 nimmt Küpper sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie wieder auf. Bis zum Sommer 1926 wird er Meisterschüler von Heinrich Nauen. Nach dem Ende seines Studiums ist Küpper als freischaffende Maler in Düsseldorf tätig. 1926 gestaltet er für die GeSoLei-Ausstellung ein Wandbild im Planetarium auf dem Gelände des Ehrenhofs. Er pflegt Kontakte zu den Malern Jankel Adler, Mathias Barz, Heinz May, Walter Ophey und dem Dichter Emil Barth. 1928 schließt sich Küpper der Rheingruppe an und gehört darüber hinaus zu den Gründungsmitgliedern der Rheinischen Sezession. Er nimmt bis 1932 an mindestens drei Ausstellungen der Rheinischen Sezession teil. Die Rheingruppe verlässt er nach der Jahresausstellung 1930 freiwillig.
    Im Mai 1933 heiratet Will Küpper Käte Glessen. Eine Ausstellung mit Werken Küppers im Wallraf-Richartz-Museum in Köln wird im selben Jahr kurz nach der Eröffnung von den Nationalsozialisten geschlossen. 1937 werden bei der Aktion „entartete Kunst" zahlreiche Bilder von Will Küpper aus öffentlichen Sammlungen entfernt. Er erhält zwar kein Mal- oder Ausstellungsverbot, sieht sich aber dennoch mit wachsenden finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Küpper arbeitet daher in den folgenden Jahren als Lektor im Düsseldorfer Droste-Verlag. Durch den Verkauf von Blumenstillleben kann er seine wirtschaftliche Not auch in der Kriegszeit zusätzlich lindern. Durch eine Luftmine wird 1942 sein Wohnhaus samt Atelier zerstört. Einem Großbrand in der Kunsthalle Düsseldorf fallen im selben Jahr weitere 70 Bilder des Malers zum Opfer.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert Küpper zusammen mit Herbert Böttger, Theo Champion, Mathias Barz, Arthur Erdle, Otto Pankok, Kurt Neyers, Karl Schwesig und Werner Heuser die Neugründung der Rheinischen Sezession. Eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie lehnt Küpper 1947 ab. Er zieht sich in der Folge mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück und nimmt nur noch vereinzelt an Ausstellungen teil.
    Will Küpper stirbt am 26. März 1972 in Düsseldorf.
    Ausstellungen (RG/RS):
    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 164-167)
    RS 1930, Austausch-Ausstellung mit der Berliner Sezession in den Räumen der Berliner Se-zession, Tiergartenstraße, Berlin, März und April 1930 (Kat.-Nr. 76-77)
    RG 1930, Jahresausstellung Rheingruppe Kunsthalle, Düsseldorf, September 1930 (Kat.-Nr. 53-57)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 372-374)
    Literatur:
    Hüttl, Anita und Wolf Rüdiger, Will Küpper – Oeuvre der Gemälde, mit Beiträgen von Ulrich Krempel und Uli Bohnen, Recklinghausen 1983.
SterbeortDüsseldorf
GeburtsortBrühl
Preise/EhrungenStadtmuseum
GND-Nummer119125412
AKL-Nummer00103254