Objekte von: Heinz Lieven
Heinz Lieven begann bei Helmuth Gmelin und Bernhard Minetti 1948 in Hamburg und Berlin seine Ausbildung als Schauspieler. Er begann seine Bühnenlaufbahn in den 1950er Jahren am Hamburger Theater im Zimmer. Danach tourte er mit der "Morgenstern Bühne" und anderen Tourneetheatern durch Deutschland. In den 1960er war er unter anderem in Karlsruhe, Bruchsal, Baden-Baden, Flensburg und Schleswig engagiert und wirkte in Film- und Fernsehproduktionen von Rolf Hädrich (Graf Öderland), Helmut Käutner und Peter Beauvais mit.
1971 holte ihn Boleslaw Barlog an das Schillertheater nach Berlin, wo er bis 1978 spielte. Später spielte er auch an der freien Volksbühne u. a. unter Kurt Hübner. In dieser Zeit entstanden weitere Filme, u. a. "Bauern Bonzen Bomben" (Regie: Egon Monk), "Ein Kapitel für sich" (Regie: Eberhard Fechner) sowie "Reifezeit", "Grabbes letzter Sommer" und "Ordnung" von Sohrab Shahid Saless.
1978 siedelte Lieven nach Bremen über, um am dortigen Niederdeutschen Theater als Regisseur zu arbeiten. 1981 ging er in seine Heimatstadt Hamburg zurück, in der er seither lebt. Er spielte in den folgenden Jahren u. a. am Altonaer Theater, am Theater Lübeck und am damals noch existierenden "Piccolo Theater" im Hamburger Schanzenviertel.
In den 1980er trat Lieven außerdem am Nationaltheater Mannheim in "Germania - Tod in Berlin" von Heiner Müller und im "König Ubu" am Staatstheater Stuttgart auf (Regie: Johann Kresnik). Daneben spielte er u. a. in "Die Pawlaks" von Wolfgang Staudte, "Der Landarzt" und "W. P. Anders" von Christian Quadflieg, "Das Dorf" von Claudia Laatz und "Marleneken" von Karin Brandauer mit.
1990 wirkte er in dem aktuellen zeitkritischen Film "Wer zu spät kommt - Das Politbüro erlebt die deutsche Revolution" von Jürgen Flimm mit, es folgten in den 1990er Jahren weitere Filme und verschiedene Fernsehserien.
Seit Mitte der 1990er Jahre spielt Lieven am Altonaer Theater. Die Rolle des Lehrers Bömmel in dem Stück "Die Feuerzangenbowle", das dort jährlich seit 1997 aufgeführt wird, gehört mittlerweile zu seinen erfolgreichsten Rollen. Daneben spielte er an den Hamburger Kammerspielen, bei Gerda Gmelin und auf Kampnagel.
Seit 2000 spielte Lieven neben verschiedenen Rollen am Altonaer Theater zuletzt den Patriarchen in Nathan der Weise am Ernst Deutschen Theater. Im Fernsehen war er u. a. in der Fernsehserie Notruf Hafenkante sowie in "Frauengeschichten", "Broti und Pacek" und den Kinoproduktionen "Doppelspiel" (Regie: Claus-Michael Rohne) und "Dream, Dream, Dream" (Regie: Anne Klix) zu sehen. Neben Theater- und Fernsehproduktionen gibt Lieven Lesungen "von Ringelnatz bis Rilke" und fährt als Entertainer und Schauspiellehrer auf Kreuzfahrtschiffen wie der "MS Deutschland".
Heinz Lieven gab mit dem Film "Gruppenbild mit Dame" von Aleksandar Petrovic 1977 sein internationales Filmdebüt.
Im Oktober 2010 drehte Heinz Lieven mit Sean Penn und Frances McDormand in den USA den Kinofilm "Cheyenne - This Must Be the Place" von Paolo Sorrentino, der 2011 im Wettbewerb der 64. Internationalen Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt wurde. Er spielt den fiktiven KZ-Aufseher Alois Lange, der nach dem Krieg in die USA geflüchtet ist.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Lieven [Stand: November 2011]