Skip to main content
BEN.GKM-GR-2018/2c - Cedro col Pigolo
Cedro col Pigolo.
BEN.GKM-GR-2018/2c - Cedro col Pigolo
BEN.GKM-GR-2018/2c - Cedro col Pigolo
Foto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
ObjektnummerBEN.GKM-GR-2018/2c

Cedro col Pigolo.

KurztitelCedro col Pigolo (mit Ansicht von Garten und Schloss Polheim bei Wels/Oberösterreich)
TitelDas Hochgraeflich Polheimsche Schlos zur Obernburg genannt.
UntertitelAus: Johann Christoph Volkamer: Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung Der Edlen Citronat, Citronen, und Pomerantzen-Früchte, Wie solche, in selbiger und benachbarten Gegend, recht mögen eingesetzt, gewartet, erhalten und fortgebracht werden, Samt einer ausführlichen Erzehlung der meisten Sorten, welche theils zu Nürnberg würcklich gewachsen, theils von verschiedenen fremden Orten dahin gebracht worden, Auf das accurateste in Kupffer gestochen, in Vier Theile eingetheilet und mit nützlichen Anmerckungen erkläret. [...], Nürnberg 1708.
ObjektbezeichnungPflanzendarstellung
Datierung1708
Material/TechnikKupferstich, koloriert, auf Papier
MaßeBlattmaß: 35,6 x 22,5 cm
Plattenmaß: 32,6 x 21,1 cm
BeschreibungDer kolorierte Kupferstich von Johann Christoph Volkamer zeigt im oberen Bereich eine Zitonatzitrone der Sorte Cedro col Pigolo. In der dazugehörigen Beschreibung (Kapitel 8, S. 121) nennt Volkamer sie den 'Juden-Citronat-Apffel'. Er geht ausführlich auf die Bedeutung dieser im Hebräischen 'Etrōg' genannten Frucht (der Autor verwendet die jiddische Bezeichnung 'Esserich') als Paradiesapfel und ihre Verwendung beim jüdischen Laubhüttenfest ein:

"Von dem Credo col Pioglo.
Diese Frucht mag nicht unbillig auch der Juden-Citronat-
Apffel genennet werden / weil sie sich dessen an ihrem Lau-
berhütten-Fest bedienen / sehr theuer erkauffen /ja mit grossen
Unkosten gar aus Italien bringen lassen / indeme sie die Worte
des 3. Buchs Moysis und dessen 23. Cap. V. 40. Du solt am
ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen / Pal-
men-Zweige / und Mayen von dichten Baumen und
Bachweyden rc. rc. dahin deuten / daß durch die Früchte an schönen Bäumen
die Citronat-Aepffel verstanden werden / wie der hochgelehrte Liechtfoet in sei-
em »Ministerio Templi Hierosolymitani« am 15 .Cap. bezeiget / weil aber die Zweige
dieser Bäume mit denen daran hangenden Blättern und Früchten in diesem Lande
Erschwer zu bekommen / weil es gantz ausser der Zeit / da das Lauberhütten-
Fest gefyret wird / als haben sie nach »Buxdorfs« Zeugnus »Synag. Jud. Cap. XXI. p. m. 445.«
öffentlich beschlossen / daß / da von Rechteswegen eine jede Person mit einem
solchen Apffel versehen seyn solte / es genug wäre / wann im Namen der gantzen
Gemein eine einige solche Frucht zur Hand geschaffet würde / deren sie sich un-
ter einander gebrauchen könten ; Es muß aber eine solche Frucht ohn allen Fle-
cken und Mangel seyn / dabey obenher ein kleines Pützlein und unten ein wenig
einen Stiel haben/ die Juden nennen diese Frucht »Esserich« die Gemeinen aber
einen Paradiß-Apffel / vermeynend / daß die verbottene Frucht im Paradiß
von dieser Art gewesen seyn solle."

Zur Darstellung:
Im oberen Bereich des Blattes sind Frucht, Blüte, Blättern sowie eine aufgeschnittene Frucht des Cedro col Pigolo zu sehen.
Im unteren Berich eine Darstellung des Polheimischen Schlosses (wohl Schloss Polheim bei Wels/Oberösterreich), das an an einem Weiher liegt. Auf der linken Seite ist ein kleiner, von einer Mauer umschlossener Garten zu erkennen, mit einem Springbrunnen in der Mitte und Parterrefeldern sowie Kübelpflanzen.
Auf dem Wasser ein Ruderboot; an den Ufern des Weihers sowie im Garten flanieren mehrere Personen.
Wegen zahlreicher Umbauten ist dargestellte Form des Polheimer Schlosses heute kaum noch zu erkennen. Es ist auch auffällig, dass mit Schloss Polheim ein Ort aus Oberösterreich für die Darstellung gewählt wurde, obwohl die überwältigende Mehrheit der Darstellungen in Volkamers "Hesperides" Orte aus Nürnberg und Umgebung zeigen.
KlassifikationGrafik - Druckgrafik
Erscheinungsort
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
AusstellungsgeschichteZitrusmanie. Goldene Früchte in fürstlichen Gärten. Museum für Gartenkunst, Stiftung Schloss und Park Benrath, Düsseldorf. 7. April - 18. September 2022
Eigentümer/DanksagungAnkauf über die Roland-Weber-Stiftung.

Für diesen Datensatz gibt es keine Werke zu entdecken.

Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu