ObjektnummerP 1992-23
Rippenkrug aus Achatglas mit vergoldeter Silberfassung
TitelRibbed "calcedonio" pitcher with silver-gilt mounts
ObjektbezeichnungRippenkrug
Künstler*in
Unbekannt
Provenienz
Fürstin Constance Marie zu Salm-Reifferscheid-Dyck
(ungewisse Vermutung) (1767 - 1845)
ProvenienzErwerbung mit Mitteln der
Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen <Düsseldorf>
Datierungca. 1480–1520
Material/TechnikAchatglas ("calcedonio"), optisch geblasen, teilvergoldete Silberfassung
EpocheRenaissance
Maße(H x B x T): 36,2 × 14,2 × 12,9 cm
BeschreibungDie teilvergoldete Silberfassung ersetzt den ursprünglichen Glasdeckel und verdeckt eine Beschädigung am Fuß.Kuratorische Hinweise
- Together with 13 other works of glass art, this object had been stolen from the Glasmuseum Hentrich in February 2000. In July 2020, it was seized by the police.
Die Herstellung der marmorierten Glasmasse war lauter Zufällen unterworfen und nicht stabil: Sie veränderte sich im heißen Hafen ständig und ließ dem Glasmacher nur wenig Zeit, das Gefäß zu blasen. Die Form des Krugs entspricht noch dem Stil der Gotik. Seine Herstellung fällt aber in eine Zeit des Wandels. Nachdem Europa etwa hundert Jahre lang durch eine Pest-Pandemie wie gelähmt war, brach um 1450 eine neue Blütezeit an. In Venedig kam es zu einer Erneuerung der Glaskunst, von der dieser Krug ein einzigartiges Zeugnis ablegt. Die Silberfassung stammt wohl aus dem 19. Jahrhundert.- Zusammen mit weiteren 13 Glasobjekten war dieses Glas im Februar 2000 aus dem Glasmuseum Hentrich gestohlen worden. Es konnte im Juni 2020 von der Polizei sichergestellt werden.
- 1902 auf der Kunsthistorischen Ausstellung in Düsseldorf gezeigt. In den 1960er-Jahren Aufnahme in das Gesamtverzeichnis national wertvollen Kulturgutes. Stilistisch noch ganz spätgotisch. Metallmontierung aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich Reparatur nach Beschädigung von Fuß und Deckel. Der erhaltene gläserne Deckelknauf dokumentiert, dass solche Kannen ursprünglich Deckel hatten.
Klassifikation(en)
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Literatur/Quellen- Otto von Falke und Heinrich Frauberger, Deutsche Schmelzarbeiten des Mittelalters und andere Kunstwerke der kunst-historischen Ausstellung zu Düsseldorf 1902, Frankfurt a.M.: Joseph Baer, Heinrich Keller, 1904, S. 138-139 und S. 419, Taf. 126 ("Venetianische Glaskanne mit Glasdeckel, invergoldetem Silber gefaßt. Gelb, blau, grün und braun gewölktes Überfangglas von geringer Durchsichtigkeit. Die Masse ist über den Bauch der Kanne umgestülpt und aus der oberen Schicht sind kräftige Rippen senkrecht herausgekniffen. Der hohe Fuß mit ähnlichen Rippen. Die Rippen des Deckels bilden einen Stern um den Knauf. Gotische Silberfassung um den Fuß, die Lippe und den Deckelrand. Venedig, Mitte des 15. Jahrhunderts. Hoch 36 cm. Besitzer Fürst Salm-Reifferscheid auf Schloß Dyck.")- Helmut Ricke, Spitzenstück der Glaskunst. Rippenglas für das Glasmuseum Hentrich erworben, in: Düsseldorfer Museen 12, 1992, Nr. 3, S. 4-5.
- Helmut Ricke, Glass Art: Reflecting the Centuries. Masterpieces from the Glasmuseum Hentrich in museum kunst palast, Düsseldorf, Munich: Prestel, 2002, p. 80, no. 125.
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Glassammlung
Provenienz[...]; vermutlich zwischen 1767 - 1845 Fürstin Constance Marie zu Salm-Reifferscheid-Dyck; vermutlich bis 1992 im Besitz der vorgennanten Familie; 1992 angekauft von der Familie von Salm-Reifferscheidt-Dyck
Stempel/ZeichenIm Fuß Papieraufkleber (19. Jh.) mit Tintenaufschrift "Schloß Dyck". Darunter ein weiterer mit blauem Rand und Tintenaufschrift "Salm-Dyck".
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
23.5.1958
Düsseldorfer Schauspielhaus
25.11.1968
Elisabeth Lippelt
1977
Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen
1986
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein - Westfalen
1977