ObjektnummerP 1939-26
Evangelist Markus
OriginaltitelVier Evangelisten
ObjektbezeichnungSkulptur
Künstler*in
Gerhard Scheben
(?) (1545 - 1610 Köln)
Datierungum 1600
Material/TechnikAlabaster
EpocheGotik
MaßeH 42 cm
BeschreibungZu der Gruppe:Die nordalpine Kunst des 16. und frühen 17. Jhs. wurde durch Bauernkriege, protestantische Bilderstürmer und den Dreißigjährigen Krieg deutlich dezimiert, so dass die Einordnung erhaltener Werke mangels Vergleiche heute schwerfällt. Die vier Evangelisten, schreibend oder sinnend dargestellt, waren wohl Bestandteil eines Altarretabel- oder Kanzelprogramms, aber ihre Herkunft ist bislang ungeklärt. Anhand ihrer Wiedergabe als Gelehrte mit Kleidung und Kopfbedeckung des 16. Jhs. oder in antikisierender Tracht ist eine niederländisch-deutsche Entstehung jedoch naheliegend, zumal niederländische Künstler auf Alabasterwerke spezialisiert waren. Die kriegsbedingte Auswanderung vieler dieser Künstler nach Köln schlug sich umgehend in der lokalen Kunstproduktion nieder. Leider lassen sich kaum Namen mit Werken verbinden. Ob der Kölner Bildhauer Gerhard Scheben ein solches Schicksal teilte und ob Die vier Evangelisten tatsächlich aus seiner Werkstatt stammen, ist ungeklärt.
Arne Leopold, aus: Die Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. v. Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011, S. 31
Zu Evangelist Markus:
In einem Evangelium schreibend sitzt er, die rechte Seite und das Gesichtsprovil dem Beschauer zugewendet, in reiche Gewandung gehüllt, ohne Fussbekleidung, auf einem Stein.
Sein Gesicht umrahmt ein Bart sowie langes, bis auf die Schultern fallendes Haar, außerdem schmückt ihn eine eigenartige Kopfbedeckung. Vor ihm liegt als Symbol der geflügelte Löwe, auf dessen Flügeln das aufgeschlagene Buch ruht.
Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie das Schreibwerkzeug fehlen, ebenso die rechte obere Ecke des Buches.
Rückseite ist unbearbeitet.
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
EntstehungsortKöln (Umkreis), Europa
Copyright DigitalisatKunstpalast - LVR-ZMB - Stefan Arendt/ARTOTHEK
AusstellungsgeschichtePräsentation der ständigen Sammlung des Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011
Literatur/QuellenDie Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. v. Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011, S. 31In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
ProvenienzGalerie für alte Kunst, München. Durch Tausch erworben.
Unbekannt
10. Jahrhundert, vielleicht auch 8./9. Jahrhundert
7./9. Jahrhundert
9. Jahrhundert n. Chr. ? oder später
14./15. Jahrhundert