ObjektnummerP 1936-4
Die Himmelfahrt Mariae
TitelThe Assumption of Mary
ObjektbezeichnungMadonna
Datierungca. 1700–1730
Material/TechnikLindenholz, gefasst
EpocheBarock
Maße(H x B): 116 x 76 cm
BeschreibungDer Überlieferung nach wurde Maria, da sie frei von Sünde war, direkt nach ihrem irdischen Leben von zwei Engeln getragen in den Himmel aufgenommen. Die weit ausgebreiteten Arme verweisen auf ihre Vermittlerrolle als Mutter von Jesus zwischen den Menschen und Gott. Mit der Ausweitung des Marienkults seit dem 16. Jahrhundert nahmen die Stiftungen von Altären zu ehren der Gottesmutter zu. Diese Gruppe stammt aus der Bekrönung eines solchen Altares. Einer bestimmten Werkstatt konnte die Arbeit bisher nicht zugeordnet werden, stilistische Vergleiche weisen auf eine Entstehung im Wiener Raum hin. BarbaraTil
Mit der lebhaften Ausweitung des Marienkultes seit dem 17. Jh. häuften sich die Stiftungen von Altären zu Ehren der Gottesmutter. Im Auszug, also der Bekrönung derartiger Altäre, wurden bevorzugt die Marienkrönung oder die Himmelfahrt Mariä dargestellt. Der Bildtypus der Himmelfahrt verselbständigte sich dabei zunehmend. Die Vorstellung der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel wandelte sich zu einem verklärten Idealbild der Mariengloriole. Maria wird als jugendlich mädchenhafte Gestalt, als eine von Engeln getragene himmlische Erscheinung gezeigt, deren die Welt umfangender Gestus auf ihre Vermittlerrolle als Mutter Christi zwischen der sündigen Menschheit und Gott verweist. Dieser Deutung entspricht die Anordnung eines Symbols der Dreifaltigkeit, das bei den Marienaltären in der Regel den Aufbau nach oben hin abschließt.
Ein Werkstattzusammenhang hat sich für die plastisch vorzüglich durchgestaltete Gruppe bisher nicht auffinden lassen. Vergleichstücke, deren Entstehung im Wiener Raum wahrscheinlich ist, weisen nach Österreich. Körperauffassung, Gewandbildung und Gesichtstypen zeigen noch keinerlei Anzeichen der Stilisierung des Rokoko. Eine Entstehung im ersten Drittel des 18. Jhs. ist daher anzunehmen.
Helmut Ricke, aus: Führer durch die Sammlung 1. Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 116. 117, Nr. 208
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
EntstehungsortEuropa
EntstehungsortWien, Österreich
SchlagwortLinde
Copyright DigitalisatKunstpalast - LVR-ZMB, Annette Hiller
PublikationenKunstmuseum, Auswahl, 1962, S. 92, Nr. 278, Abb. 44Kunstmuseum Düsseldorf, Führer durch die Sammlungen 1, 1985, S. 116-117, Nr. 208
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
Provenienz[...]; 1936 erworben durch Ankauf aus dem Kunsthandel Bremen (Alte Deutsch. Kunst GmbH.)
ca. 1480
Spätes 16.– frühes 17. Jahrhundert