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Bild nicht vorhanden für Ovale Silberdeckeldose, wohl 20. Jahrhundert
ObjektnummerP 2005-1212

Ovale Silberdeckeldose

ObjektbezeichnungDose
Datierungwohl 20. Jahrhundert
Material/TechnikSilber, getrieben, graviert und punziert, Silbergehalt ca. 90 %
MaßeH 5, B 6, T 8 cm, Gewicht: 125 Gramm
BeschreibungDie Dose besitzt eine ovale sowie hohe Form.

Ihre Wandung ist völlig glatt. Der leicht gewölbte Deckel ist von fünf Reliefbändern - unter anderem in Perlstabmuster - umgeben, größtenteils jedoch von einer durch die genannten Reliefbänder geformten Reserve geschmückt, in der sich ein Blumem- und Rankendekor befindet.

Der platte Boden ist durch einen leicht auskragenden Fuß mit größeren Rillen an den Außenrändern und kleineren in der Fuß-Vertiefung markant profiliert.

Möglicherweise wurde diese Dose zur Aufbewahrung kleinerer Schmuckstücke benutzt. Andererseits wurde sie aber auch wegen ihrer schönen Gestalt hergestellt und schließlich gebraucht. Vielleicht ist sie aber für Kalk im Zusammenhang des Bettelmuss-Gebrauchs,* dies heißt für dessen Lagerung, benutzt worden.

Da weder die Tradition der Silberschmiedearbeiten noch die für Asien typische Wiederholung alter Gebrauchsmuster in Birma/heute Myanmar bisher verloren gegangen sind, lässt sich nicht immer eindeutig sagen, wann solche Arbeiten zeitlich einzuordnen sind.
Bei diesen Stück dürfte es sich aber wegen der gut gestalteten Silberschmiedearbeit um ein altes handeln. Doch ähnliche Dosen werden mittelweile - aber in der Regel wesentlich weniger qualitätvoll - kopiert.

Der heute wichtigste Platz für zeitgenössische burmesische Silberschmiedekunst ist Sagaing, ein kleiner Ort bei Mandalay, auf dessen Ausfahrtsstraße sich eine größere Anzahl von Silberschmieden finden lässt.

*
Die Samen der Betelnuss-Früchte der in fast allen tropischen Gebieten in Asien vorkommenden Betelnusspalme (Areca catechu) werden überwiegend von Männern konsumiert.
Die für diesen Zweck zerkleinerten Betelnusssamen werden mit auf Blättern aufgebrachtem, gelöschtem Kalk sowie mit Geschmackszusatzstoffen - zum Beispiel mit Pfefferminze oder mit Kau-Tabak vermischt - und über Stunden im Munde gehalten. Der dabei entstehende Speichel ist Rot gefärbt und wird regelmäßig an allen Orten ausgespuckt.
Der Betelnusskonsum hat durch den Wirkstoff Arecolin eine leicht anregende Wirkung, zudem mildert er ein etwaiges Hungergefühl. Der Genuss ist aber vor allem wegen des drohenden Mundschleimhaut- und Zahnverfalls bedenklich und daher potentiell stark gesundheitsschädlich. Nach langem Gebrauch verfärben sich als sichtbares Ergebnis die Zähne tief-schwarz. Dennoch ist der Betelnuss-Gebrauch fast überall in Asien, besonders in ländlichen Gebieten, noch immer sehr populär. W. Alberg

ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
Unbekannt
wohl 2. Hälte 19. oder 20. Jahrhundert
Unbekannt
Ende 19. bis erste Hälfte 20. Jahrhundert
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