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Unbekannt (Künstler*in), Funan Silbermünze, Erste Jahrhunderte n. Chr.
Funan Silbermünze
Funan Silbermünze
Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011

Funan Silbermünze

ObjektbezeichnungSilbermünze
Künstler*in
DatierungErste Jahrhunderte n. Chr.
Material/TechnikSilber, geschlagen
MaßeH 0,12, D 3 cm, Gewicht: 9,5 Gramm
BeschreibungDiese runde Funan-Silbermünze stellt auf einer ihrer Seiten das Symbol einer aufgehenden Sonne in einer ebenfalls runden Reserve dar, assistiert von einem Querbalken und punktartigen, zudem als Kreise gebildete Erhebungen.
Dieses Sonnensymbol findet sich schon in der etwa zeitlich mit dem Funan-Reich in den ersten Jahrhunderten n. Chr. existierenden birmanischen Pyu-Kultur, durch die die Gestalt der Funan-Münzen offensichtlich stark beeinflusst wurde. In Birma/heute Myanmar soll diese Münze auch aufgefunden worden sein.

Die andere Münzenseite zeigt mittig wohl eine stilisierte Tempeldarstellung, ergänzt durch eine Sonnen- und Mondabbildung. Zudem ist am rechten Münzenrand der sogenannte königliche Bhadrapitha-Thron abgebildet (glücksverheißender Sitz; dieser spielt bis heute im thailändischen Königtum eine Rolle) und am linken Rand ist eine Swastika dargestellt. Letztere bildet ein links-gedrehtes Hackenkreuz.

Dies ist ein sehr bekanntes asiatisches Glückssymbol, welches sowohl im Buddhismus, im Hinduismus wie auch im Jainismus Verwendung fand; etwa als Darstellung auf der Brust chinesischer Buddha-Skulpturen, besonders bei jenen aus der späten Ming-Zeit (1368 bis 1644) des 16./17. Jh. Das Swastika-Symbol gilt aber auch als eines der Zeichen des Hindugottes Vishnu.

In Deutschland sowie in anderen Ländern Europas ist das swastika-artige Hackenkreuz durch den Nationalsozialismus und die mit ihm verbundenen ungeheuerlichen Verbrechen enorm belastet. Daher darf es bei Strafandrohung nicht gebraucht werden.

Über das geschichtlich belegte Funan-Reich ist nur sehr wenig bekannt. Es ist - wie gesagt - in den ersten Jahrhunderten n. Chr. entstanden und durch die indische Kultur sowie ihre Religionen stark geprägt worden. Dessen Bevölkerung setzte sich aus Gruppen des Mon-Volkes und aus Khmer-Gruppen zusammen. Religionswissenschaftliche wie auch kunsthistorische Belege aus dem Funan-Reich sind vor allem große skulpturale Buddha- und Vishnu-Darstellungen des frühen 6. Jh. sowie kleine Bronze-Buddhas.

Das Reich berührte territorial Teile des heutigen Kambodschas, zudem Regionen Vietnams, Myanmars/Birma und Gebiete des alten Siams. Vor allem durch Seehandel waren die Funan zu Wohlstand und zu Macht gekommen. Die Menschen der bis in das 7. Jh. reichenden Funan-Periode werden neben den Zhenla - sie regierten im heutigen Kambodscha vom 7. bis in das 8. Jh. - als die geschichtlichen Vorfahren der Khmer betrachtet. Denn sie bestimmten die Geschicke des frühen Kambodschas.
Dieses wurde nach den Funan und den Zhenla von den Herrschern jener Epoche - 9.bis 15. Jh. - übernommen, mit der die heute bekanntesten Tempelanlagen des Landes, nämlich jene von Angkor, verbunden werden. Die wohl berühmteste - und allein auch schon auf Grund ihrer Größe auf gewisse Weise auch herausragendste - ist jene von Angkor Wat. Zuerst war sie eine hinduistische Sakralstätte, um dann später in eine buddhistische umgewandelt zu werden. Selbst heute noch, stellt sie das Nationalheiligtum des modernen Kambodschas dar.
W. Alberg
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Medaille, Münze, Siegel
FundortAsien, wohl Burma
Fundort
  • Myanmar
SchlagwortSilber
SchlagwortGeld
SchlagwortGlückssymbol
SchlagwortKreis
SchlagwortReligion
CopyrightKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Literatur/QuellenBank of Thailand Museum, Nothern Region
http://www2.bot.or.th/museum/eng/money/desc.asp?PoID-82, 8. September 2011
ObjektnummerP 2005-1200
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004