Marcus Curtius

ObjektbezeichnungZeichnung

Künstler*in Luca Cambiaso , Werkstatt (IT, 1527 - 1585)

Datierungnach 1550

Material/TechnikFeder in Braun, auf leicht gebräuntem Papier

MaßeBlattmaß: 21,3 x 31,5 cm

BeschreibungEntgegen der Leserichtung dargestellt, stürzt sich ein Reiter mit seinem Pferd einen steilen Hang hinab, während ihm entsetzt zwei Rückenfiguren hinterherstarren. Als Stellvertreter des Betrachters stehen sie vorne am rechten Bildrand und kommentieren mit der erschrockenen Haltung ihrer Körper die Dynamik des kühnen Sprunges. Der Eindruck einer forcierten Handlung wird durch steile Striche hervorgehoben, die durch eine extreme perspektivische Verkürzung von Ross und Reiter nochmals verstärkt wird.
Geschildert wird jene von Livius, Ab urbe condita 7, 6, berichtete Episode, nach der sich im Rom des Jahres 362 v. Chr. das Folgende zugetragen haben soll: Auf dem Forum öffnete sich die Erde und ein Abgrund tat sich auf, der sich nur schließe, so die um Rat befragten Priester, wenn ihm das Kostbarste des römischen Volkes geopfert werde. Dies ist Roms Jugend, sagte sich Marcus Curtius, ein junger Edelmann, rüstete sich und stürzte sich mit seinem Schlachtross in den sich dann auch wieder schließenden Spalt.
Als eine der wichtigsten zivilen Tugenden angesehen, wurde dieser von Helden gezeigte Opfermut häufig verbildlicht, nicht erst in der Renaissance, aber in dieser Zeit besonders gerne an und in öffentlichen Gebäuden.
SB

KlassifikationGrafik - Zeichnung

CopyrightFoto: Horst Kolberg, 2016

Literatur/QuellenSonja Brink, Idea et Inventio. Italienische Zeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf am Museum Kunstpalast, 2 Bde., Petersberg 2017, Bd. 2, Kat. 124.

ObjektnummerK 1924-253

In Sammlung(en)