Werstener Kreuz

ObjektbezeichnungObjektkunst

Bildhauer*in Klaus Simon (geboren 1949)

Eigentümer*in Landeshauptstadt Düsseldorf

Besitzer*in Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

Datierung1987

Material/TechnikStein, Holz

BeschreibungDas weitläufige Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau wird im Süden von einem inzwischen bewaldeten, hügelig ansteigenden Terrain begrenzt. Der Anstieg des Geländes verstellt den Blick Richtung Süden und hält zugleich den Lärm der dahinter befindlichen Autobahn 46 zurück. Was sich vom Park her betrachtet landschaftlich reizvoll inszeniert, ist im Zusammenhang der Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes "Werstener Kreuz" entstanden. Die bei der Erweiterung und Tieferlegung des mehrspurigen Verkehrsweges ausgehobenen Erdmassen wurden seitlich aufgeschüttet, um den Lärmschutz für das umliegende Gebiet zu gewährleisten. Klaus Simon wählte eben diese Grenzsituation, ein Niemandsland zwischen gestalteter Idylle und verkehrsplanerischer Kolossalstruktur. Die Anlage der Skulptur macht diesen Ort erfahrbar und durchbricht somit die mit viel Aufwand errichtete Illusion einer idealen Landschaft. Die Begehung der Skulptur führt über einen ansteigenden Weg, einige Treppenstufen hinauf, in eine aus weiß lasierten Balken gefügte Kanzel. Sie erinnert in der spitz zulaufenden Form an einen Schiffsbug oder durch die Sehschlitze an eine militärische Anlage. Die verschränkten Balken beenden den Weg des Betrachters. Von hier bietet sich ihm ein Blick auf das Gebiet des Werstener Kreuzes. Die Grenzsituation des Betrachterstandpunktes reflektiert die zivilisatorischen Erfordernisse. Der brachialen technischen Unterwerfung der Landschaft antwortet die Sehnsucht nach einer idyllischen Natur. Im Kontext urbaner Strukturen existiert eine solche lediglich aus der Erinnerung heraus, die mit den Möglichkeiten der Landschaftsgestaltung nachempfunden wird.

Michael Voets

Aktueller Hinweis zum Standort:
Aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustands und der daraus resultierenden mangelnden Verkehrssicherheit wurde die Arbeit von Klaus Simon im November 2021 abgebaut.

(Stand: März 2024)

Klassifikation3D Kunst - Objektkunst

Öffentlicher Standort