Skip to main content
Joseph Beuys, Das Ofenrohr, 1981
Das Ofenrohr
Joseph Beuys, Das Ofenrohr, 1981
Joseph Beuys, Das Ofenrohr, 1981
Foto: Sebastian Riemer © Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
ObjektnummerKA.SB22

Das Ofenrohr

ObjektbezeichnungInstallation
Bildhauer*in (1921 - 1986)
Besitzer*in (Benennung ab 1994)
Stifter*in (1921 - 1986)
Datierung1981
Material/TechnikMetall
BeschreibungDer kompakte Baukörper der Kunsthalle, ein monolithischer Block mit Betonplatten verkleidet, wirkt durch Form und Material martialisch und kühl. Nicht von ungefähr wird das Gebäude, das 1967 von den Architekten Beckmann und Brockes entworfen wurde, dem Architekturstil des Brutalismus zugerechnet. Vor diesem Hintergrund wirkt das Ofenrohr, das auf der westlichen Seite, zur Andreaskirche hin, im oberen Drittel der Fassade aus der Betonverkleidung herausragt, wie eine humorvolle Ironisierung der kühlen Perfektion und Unnahbarkeit des Baukörpers. Absurd, formal wie funktional, behauptet sich der kleine Fremdkörper an der Außenhaut des Gebäudes. Gegen Wucht und Anspruch setzt er Improvisation und Dürftigkeit als eine eigene Qualität.
Das nach außen ragende Rohr ist Teil der 1981 von Beuys geschaffenen Arbeit "Loch", die im Zusammenhang der Gruppenausstellung "Schwarz" in der Kunsthalle gezeigt wurde. Das Loch im Inneren der Kunsthalle, auf der zweiten Etage, war die Öffnung eben diesen Ofenrohres, die bündig mit der Wand des Ausstellungsraumes abschloss. Auf den ersten Blick war die Räumlichkeit des Loches kaum wahrnehmbar. Das intensive Schwarz der Russpartikel im Rohr schluckte jegliches Licht, sodass sich auf den ersten Blick lediglich eine kreisrunde, tiefschwarze Fläche auf der weißen Wand abzeichnete. Die Irritation des Blickes, der eine räumliche Situation als Fläche wahrnahm, war sicherlich auch eine Qualität dieser Arbeit.
Beuys selbst war der Ansicht, dass die Arbeit nicht ästhetisch-formal zu rezipieren sei. Ihm galt die Arbeit vielmehr als eine plastische Entsprechung seines Denkens über den menschlichen Innenraum, den er zunächst als Dunkelheit beschrieb. In einem Interview mit Antje von Graevenitz im Katalog zur Ausstellung spricht Beuys über diese Innenräume und die Möglichkeiten von Entwicklungsprozessen, die sie in sich bergen. In der Beschreibung der charakteristischen Eigenschaften seiner Arbeit "Loch" spannt er den Bogen zu Durchgangs- und Übergangsprozessen.
Das rechtwinklig gebogene Ofenrohr an der Außenwand der Kunsthalle verblieb als ein Geschenk des Künstlers und behauptet seitdem seine eigensinnige Existenz.

Michael Voets

Klassifikation3D Kunst - Installation
Öffentlicher Standort
Straßenverzeichnis Düsseldorf
Straßenverzeichnis Düsseldorf
Copyright DigitalisatFoto: Sebastian Riemer © Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

Kunst im öffentlichen Raum

D:kult online präsentiert die Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Düsseldorf! Dieses digitale Verzeichnis hat zum Ziel, alle Kunstwerke, Brunnen und Denkmäler aufzuführen, die sich über das gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet verteilen. Noch ist diese Übersicht nicht vollständig, sie wächst stetig indem sie fortwährend ergänzt, erweitert und aktualisiert wird. Nicht in jedem Fall konnten Angaben zu Werken bzw. Werkstandorten aus den dafür genutzten Quellen verifiziert oder aktualisiert werden. Gerne nehmen wir Korrekturen und Aktualisierungen vor und freuen uns über Hinweise unter: dkult.info@duesseldorf.de.
Joseph Beuys
Eiche und Basaltsäule, 1983
Joseph Beuys
1983
Anatol
Ringgespräch, 1980
Anatol
15.9.1980
Jörg Immendorff
Hans Albers, 1988
Jörg Immendorff
1988/1998
Anatol, Hören, Sehen, Sprechen, 1985
Anatol
14.11.1985
Paul Schneider-Esleben
Gefalteter Stahl, 1959-1961
Paul Schneider-Esleben
1959–1961
Herman de Vries
wynfrith me caesit…, 2002
Herman de Vries
10.5.2002
Luis Guerrero Bermudez, Ich in den Anderen, 1986
Luis Guerrero Bermudez
1986
Objekttyp Inszenierung
Franz Hummel
27.05.1998 (1997/1998)
Objekttyp Inszenierung
Joseph Beuys
28.09.2011 (2011/2012)
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu