ObjektnummerFM.Film.63930
EUGEN E. EINE DEUTSCHE GESCHICHTE
Erwähnt
Wolfgang Langhoff
(1901 - 1966)
Datierungca. 1960
Beschreibung"An seinem Schreibtisch sitzend erzählt Eugen Eggerath seine Geschichte vor der Kamera. Der Dokumentarfilm bleibt schlicht, ein paar Zoom zeigen das Gesicht des Mannes näher. Nicht ohne Emotionen schildert er, wie der politische Kontext der 20er bis 60er Jahren sein Leben mitbestimmt hat. Es werden keine Fragen gestellt, er spricht frei und gibt genaue Angaben, zweifelt nicht. Dabei schneidet und isst er eine Orange; später hält er eine Zigarette in der Hand, ohne sie anzuzünden.Es beginnt mit seiner Erkenntnis, das wohl Theater auch politisch sei und auch sein Engagement als Theatermeister notwendig sei. So wird er ab1928 Mitglied der KPD. Er sieht zu, wie die NSDAP immer gefährlicher wird, die Arbeiterschaft und das Volk droht. Er versucht die Menschen zu sensibilisieren um einen Krieg zu verhindern.
Am 03.03.1933 wird Eggerath auf seinem Arbeitsplatz von der Gestapo in Schutzhaft genommen, die er im Neusser Gefängnis Am Hamtorwall, Anrather Gefängnis und im KZ- Börgermoor verbringt. Er teilt Erinnerungen über die dortigen Lebensbedingungen.
Nach Verhandlung wird er am 13.11.1933 per Urteil vom 14.11.1933 zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt, danach entlassen. Auch seine Frau ist sieben Monate lang inhaftiert gewesen. Danach arbeitet er in Frankfurt am Main und in Heilbronn, schließlich am Opernhaus in Köln.
Acht Monate lang dient er als Soldat bis der Krieg zu Ende kommt. In der Nachkriegszeit ist er wieder aktiv mit der KPD engagiert, vor allem nach "dem entsetzlichen Blutbad" in Hiroshima und Nagasaki um den Kampf gegen die Anwendung der Atombombe zu führen. Auch gegen Remilitarisierung, wofür sie bei der Aktion "ohne uns" Volksbefragungen machen.
1951 wird Eggerath bei den Städtischen Bühnen von der Stadt Düsseldorf entlasten. Er macht sich mit einem Lokal für Klischeemaschinen selbstständig, der 1956 von der Polizei geschlossen wurde. Weitere Probleme mit der Polizei und Justiz bis in die 60er werden beschrieben."
Quelle: Océane Gonnet, Filmmuseum Düsseldorf, 2022.
Klassifikation(en)
Produktionsland
FilmgenreInterview
In Sammlung(en)
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme