Josef Hader
Josef Hader wirkt bereits in seiner Schulzeit am Stiftsgymnasium Melk im Schultheater und -kabarett mit. Nach dem Abitur leistet er Zivildienst beim Roten Kreuz und beginnt zu studieren (Lehramt für die Fächer Deutsch und Geschichte).
1982 spielt er sein erstes Kabarett-Programm "Fort geschritten" in niederösterreichischen Gaststätten und der Wiener Fußgängerzone. 1985 brach er sein Studium ab und präsentierte das das mit dem "Salzburger Stier" ausgezeichnete Programm "Der Witzableiter und das Feuer", gemeinsam mit seinem Schulkameraden Otto Lechner am Klavier. Danach präsentiert er "Im milden Westen"(1986) und "Tausche Witze gegen Geld" (1987).
Der Durchbruch gelingt ihm endgültig mit "Biagn oder Brechn" 1988. Mit diesem Programm verlässt er die ausgetretenen Pfade des klassischen Nummernkabaretts und wendet sich nunmehr einer Kleinkunstform zu, die sich durch stark persönliche Formgebung und dramaturgische Geschlossenheit auszeichnet. Mit "Bunter Abend" (1990), "Im Keller" (1991) und "Privat" (1994) lotet er die Grenzen der Kleinkunst sowohl inhaltlich als auch formal aus. Ab 2001 gibt Hader das Best-of-Programm "Hader spielt Hader", das er bis dato in immer neuer Zusammensetzung spielt. 2004 präsentierte er "Hader muss weg".
Josef Hader trat und tritt auch immer wieder mit Kollegen in gemeinsamen Kabarettprogrammen auf, so zum Beispiel mit Alfred Dorfer in "Freizeitmesse" (1989), mit Thomas Maurer in "Die Zwei" (1990) oder in "Jam-Session" (1995) mit Maurer und Leo Lukas. Zudem ist Hader der erste Kabarettist, der seit 1994 im Audi-Max der Wiener Universität auftritt.
Daneben veröffentlichte er gemeinsam mit Gerhard Haderer das Buch "Sehr verehrte Österreicher" (1987); und übernahm die Rolle des Claus Peymann in Antonio Fians Dramolett "Der Triumph des Widerstandes" (1992). Außerdem ist Josef Hader Gründungsmitglied des Vereins S.O.S.-Mitmensch und war zwischenzeitlich dessen Obmann.
1991 verfasst und spielt Josef Hader gemeinsam mit Alfred Dorfer das tragikomische Theaterstück "Indien", das 1993 von Paul Harather verfilmt wird. Weitere Hauptrollen spielt Hader im Fernsehfilm "Cappuccino Melange" (1992) oder in den Filmen "Der Überfall" (Regie: Florian Flicker, 2000), "Gelbe Kirschen" (Regie: Leopold Lummersdorfer, 2000) und im Roadmovie "Blue Moon" (Regie: Andrea Dusl, 2002). 2005 spielt er im Rahmen der ORF-Reihe "8x45" die Hauptrolle im Fernsehfilm "Heaven" (Regie: David Schalko). 2006 präsentiert er auf Einladung der Salzburger Festspiele sein erstes Theaterstück "Husten" als Lesung; 2007 gastierte er im Film "Jagdhunde" bei der Berlinale. 2008 spielt Hader im TV-Film "Ein hakbes Leben" und 2010 in der zweiteiligen Produktion "Aufschneider".
Nach "Komm süsser Tod" (2000), "Silentium" (2003) und "Der Knochenmann" (2009) ist die Verfilmung von "Das ewige Leben" (2015) der vierte Film nach Romanvorlagen von Wolf Haas (Regie: Wolfgang Murnberger). Für das Drehbuch zeichnen Haas, Hader und Murnberger.
Quelle und weiterführende Informationen s. http://www.kabarettarchiv.at/bio/hader.htm [Stand: März 2017]