Paul Dessau
Dessau wurde als Sohn einer jüdischen Kantorenfamilie in Hamburg geboren. Er studierte in Berlin und arbeitete ab 1919 als Opernkapellmeister in Köln, Mainz und Berlin, u. a. unter Otto Klemperer und Bruno Walter. 1933 emigrierte Dessau nach Paris, 1939 nach New York und Hollywood. 1948 kehrte er nach (Ost-)Berlin zurück, wo er als angesehener Lehrer und Komponist wirkte und am 28. Juni 1979 starb. Er war seit 1954 mit der Regisseurin Ruth Berghaus verheiratet, die zahlreiche seiner Bühnenwerke inszenierte.
Dessaus Musik ist von seinem antifaschistischen und sozialistischen Engagement geprägt und bedient sich sowohl hochkomplizierter als auch einfacher, auf Massenwirksamkeit zielender musikalischer Mittel. In der DDR wurde er neben Hanns Eisler zum wichtigsten Repräsentanten der Musikkultur. Dessau wurde bekannt durch Vertonungen von Texten Bert Brechts, mit dem er ab 1942 zusammenarbeitete. Dazu zählen die Opern Die Verurteilung des Lukullus (1951/1968) und Puntila (1966) sowie zahlreiche Bühnenmusiken zu Schauspielen Brechts. Daneben schrieb Dessau weitere Opern, Orchesterwerke, Klavier- und Kammermusik (z. B. Quintett für Klavier und vier Bläser, 1978), Lieder (Die Thälmann-Kolonne, 1936), Lehrstücke, politische Gebrauchsmusik sowie zahlreiche Filmmusiken.
Quelle: "Paul Dessau," Microsoft® Encarta® Online-Enzyklopädie 2008
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