Lilly Kann
Lilly Kann erhielt ihre künstlerische Ausbildung am Preußischen Staatstheater in Berlin und begann mit 17 Jahren ihre Bühnenlaufbahn. In der Folgezeit trat sie in Lübeck, Düsseldorf, Darmstadt, Frankfurt am Main, Berlin und zuletzt (1931¿33) am Neuen Schauspielhaus im ostpreußischen Königsberg auf.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde die Jüdin Lilli Kann vom deutschen Kulturbetrieb ausgeschlossen und trat daraufhin dem Jüdischen Kulturbund in Berlin und Rhein/Ruhr bei. Im letzten Friedensjahr 1939 floh die Künstlerin nach England, wo sie zunächst Beschäftigung am Theater fand. So sah man sie beispielsweise 1940 in der Kabarettrevue Was bringt die Zeitung ? sowie in den Stücken My Dear Son (ebenfalls 1940) und Awake and Sing! (1942). Am 5. Dezember 1943 trat sie mit Goethe-Gedichtrezitationen im Rahmen einer Gedenkfeier des Freien Deutschen Kulturbundes in der Londoner Wigmore Hall anlässlich des Todes von Max Reinhardt auf.
In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs holte man die Emigrantin, die mittlerweile ihren Vornamen von Lilli in Lily anglisiert hatte, erstmals vor die Kamera. Bis in die ausgehenden 1950er Jahre war sie eine gefragte Nebendarstellerin in einer Reihe von zum Teil recht prominenten Unterhaltungsfilmen, darunter anfänglich einige antinazistische Propagandastreifen.
Seit Mitte der 1950er Jahre war die Schauspielerin auch intensiv beim britischen Fernsehen beschäftigt.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Lilli_Kann [Stand: August 2018]