Louise Dumont
Die Schauspielerin und Theaterleiterin Louise Dumont gilt heute als wichtige Theaterreformerin des 20. Jahrhunderts. Ihre Bühnenlaufbahn begann 1882 am Nationaltheater in Berlin, von wo sie 1888 an das Stuttgarter Hoftheater wechselte. Ab 1898 feierte sie am Deutschen Theater Berlin ihre größten Erfolge, insbesondere als Darstellerin in Stücken von Ibsen. Sie lernte 1903 den Schauspieler und Regisseur Gustav Lindemann kennen, mit dem sie - nach erfolglosen Versuchen in Weimar und Darmstadt - in Düsseldorf die Schauspielhaus Düsseldorf GmbH gründete, die auch von Düsseldorfer Bürgern unterstützt wurde. Das Theater wurde nach einem Jahr Bauzeit in einem neuen Gebäude an der Ecke Kasernenstraße / Carl-Theodor-Straße am 28. Oktober 1905 eröffnet. Zum Theater gehörte eine Theaterakademie, wo Schauspieler ausgebildet werden. Zu ihren berühmtesten Schülern gehören Gustaf Gründgens, Paul Henckels und Luise Rainer, die dreifache Oscar-Gewinnerin. Dumonts Schauspielkunst zeichnete sich durch diszipliniertes Spiel und eine hohe Sprechkunst aus. Gleichermaßen bedeutend sind ihre Leistungen als Theaterleiterin, Regisseurin und Pädagogin. Louise Dumont starb 1932 in Düsseldorf, wo sie auf dem Nordfriedhof begraben ist. Ihr Ehemann Gustav Lindemann richtete 1940 mit Unterstützung des Düsseldorfer Industriellen Gustav Poensgen eine erste Erinnerungstätte an seine Frau im Stahlhof ein. Er kehrte nach dem 2. Weltkrieg nach Düsseldorf zurück, beteiligte sich am Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Düsseldorf und schenkte das Archiv seines Theaters der Stadt. Der Nachlass des Düsseldorfer Schauspielhauses gehört zum Kern der Sammlung des Theatermuseums und wurde im Rahmen eines DFG-Projektes erschlossen und für die Nutzung zugänglich gemacht.
Gustav Lindemann stiftete zum Andenken an seine Frau den Louise-Dumont-Topas, der an eine Schauspielerin im deutschsprachigen Raum verliehen wird.
Quelle: Theatermuseum Düsseldorf