Henry Hirsch
Jüdischer Kunstsammler in Paris. Sohn eines Tapetenfabrikanten, Jurastudium bis 1886, 1887–1925 bei der Staatsanwaltschaft Paris, zunächst als Attaché, schließlich als Rat am Cour d'appel de Paris (entspricht etwa einem Oberlandesgericht). 1919 Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion. Kunstsammler v.a. von Werken der École de Nancy, dort offenbar enge Freundschaft zu Emile Gallé. Hirsch war anscheinend als juristischer Berater für die École und für Gallé tätig. Der Umfang der Sammlung lässt sich anhand von Ausstellungskatalogen ermessen, denn Hirsch lieh seit etwa 1904 wiederholt Teile seiner Sammlung aus. Die Ausstellung "Décor de la vie sous la 3ème république" von 1933 in Paris umfasste 38 Glasarbeiten von Gallé, von denen 27 aus der Sammlung Hirsch stammten. Hauptwerke der Möbelkunst Gallés gehen auf Aufträge von Hirsch zurück. 1955 verkaufte der Sohn, Claude Hirsch, 18 Spitzenwerke der Glaskunst Gallés an die Stadt Nancy, 1960 gefolgt von dem Bett "Aube et Crépuscule", das Hirsch anlässlich seiner Heirat bei Gallé in Auftrag gegeben hatte.
(Informationen aus Valérie Thomas: Henry Hirsch, un collectionneur fidèle méconnu d’Emile Gallé, veröffentlicht in: Reseau Art Nouveau Network, o.J.