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Benno Elkan

Names
  • Benno Elkan
1877 - 1960
Text Entries: Junges Rheinland

  • Benno Elkan wird am 2. Dezember 1877 als Sohn eines jüdischen Schneidermeisters in Dortmund geboren. Nach dem Besuch des städtischen Gymnasiums schicken ihn seine Eltern auf ein Internat bei Lausanne, wo er seine Sprachkenntnisse verbessern soll. Zurück in Dortmund beginnt Elkan zunächst eine kaufmännische Ausbildung, entdeckt aber bald sein Interesse für die Kunst. Mit dem Einverständnis seiner Eltern beginnt er im Dezember 1897 seine künstlerische Ausbildung an der privaten Kunstschule des Malers Walter Thor in München. Bereits im Frühjahr des folgenden Jahres besteht er die Aufnahmeprüfung an der Münchner Kunstakademie und wird in die Klasse von Johann Herterich aufgenommen. 1900 unterbricht Elkan seine Ausbildung für ein Jahr, um seinen Militärdienst abzuleisten. 1901 setzt Elkan sein Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe fort, wo er anfänglich noch die Malklasse besucht, sich dann aber ganz der Plastik zuwendet. Auf diesem Gebiet ist Elkan Autodidakt. Ab 1905 lebt er für zwei Jahre in Paris. Dort verkehrt er häufig im legendären Café du Dome und lernt den Bildhauer Auguste Rodin kennen. 1907 heiratet Elkan in Karlsruhe die jüdischen Pianistin Hedwig Judith Einstein, die Schwester des Dichters und Kunstkritikers Carl Einstein, mit der er ab 1908 für drei Jahre in Rom lebt. Von Rom aus unternimmt Elkan Reisen nach Florenz und Neapel und setzt sich intensiv mit der Bildhauerei der italienischen Renaissance auseinander. 1911 kehrt er mit seiner Frau und der in Italien geborenen Tochter Ursula nach Deutschland zurück. Die Familie bezieht ein Haus in Alsbach an der Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg. In Alsbach entstehen verschiedene Auftragsarbeiten wie Medaillen und Porträtbüsten. 1912 fertigt Elkan eine Büste von Alfred Flechtheim an. 1913 wird Sohn Wolf geboren. 1914 wird Elkan zum Kriegsdienst eingezogen und dient bis zu einer Choleraerkrankung als Versorgungsoffizier in Polen. Anschließend wird er zur Postüberwachung in Frankfurt am Main eingesetzt. 1919 zieht Elkan mit seiner Familie nach Frankfurt. Dort wird er noch im selben Jahr Vorsitzender des Künstlerrats.

    Elkan unterhält Verbindungen nach Berlin und Düsseldorf. 1919 wird er Mitglied der Düsseldorfer Künstlervereinigung Das Junge Rheinland. Auf der ersten Ausstellung der Gruppe im Juni und Juli 1919 ist er u.a. mit der Porträtbüste Flechtheims vertreten. Diese zeigt er auch auf den beiden Stationen der ersten Wanderausstellung des Jungen Rheinland in der Barmer Ruhmeshalle und dem Kunstmuseum Essen im Winter 1919/20. 1928 wird Elkan zur Ausstellung Deutsche Kunst im Düsseldorfer Kunstpalast eingeladen, bei der die führenden modernen Künstler des deutschsprachigen Raumes gezeigt werden. Elkan ist zu dieser Zeit ein gefragter Bildhauer. Neben Zahlreichen öffentlichen Aufträgen entstehen nun zunehmend auch religiöse Kunstwerke, in denen Elkan sich mit seinen jüdischen Wurzeln auseinandersetzt.

    Bereits 1934 emigriert Elkan mit seiner Familie nach London, wo er seine künstlerische Arbeit fortsetzen kann. Ein Schwerpunkt wird die Herstellung sakraler Leuchter. Elkans bedeutendstes Werk in dieser Reihe ist die 1956 entstandene große Menorah (Knesset-Menorah) in der Jerusalemer Knesset (dem israelischen Parlament), ein Geschenk des britischen Parlaments an Israel. 1957 erhält Elkan den Order of the British Empire. Er stirbt nach längerer Krankheit am 10. Januar 1960 in London.

    Ausstellungen (DJR):

    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20. Juli 1919 (Kat.-Nr. 100-101)

    Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 36)

    Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 36)

    Nachlass:

    Ein Teil des Nachlasses befindet sich in der Akademie der Künste in Berlin.

    Literatur:

    Hofmann, Fritz und Schmieder, Peter, Benno Elkan. Ein jüdischer Künstler aus Dortmund, Essen 1997.

    Menzel-Severing, Hans, Der Bildhauer Benno Elkan, Monographien zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Band 7, zugl. Diss. Univ. Bonn, Dortmund 1980.
SterbeortLondon
WirkungsortRom
WirkungsortParis
WirkungsortLondon
GeburtsortDortmund
Alternative Numbers: GND118529943
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