Henning Mankell
Henning Mankell ging 1965 nach Stockholm und wurde Regieassistent am Riks Theater. Seit 1968 arbeitete er als Autor und Regisseur.
1972 bereiste er zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent. In den folgenden Jahren arbeitete Mankell weiterhin als Schriftsteller sowie für verschiedene Theater als Regisseur, Autor und Intendant, u.a. für das Theater von Västerbotten in Skellefteå und für das Theater in Kronborg in Växjö. 1985 erhielt er die Einladung zum Aufbau einer professionellen Theatergruppe in Maputo, Mosambik. Im darauffolgenden Jahr übernahm er dann die Leitung der 70köpfigen Gruppe des Teatro Avenida. In der Folge verbrachte er mehr als die Hälfte des Jahres in Maputo, die übrigen Monate in Schweden.
In den Jahren 1990-1998 entstanden die Wallander-Kriminalromane "Mörder ohne Gesicht" (1991, dt. 1993), "Hunde von Riga" (1992, dt. 1993), "Die weiße Löwin" (1993, dt. 1995), "Der Mann, der lächelte" (1994, dt. 2001), "Die falsche Fährte" (1995, dt. 1999), "Die fünfte Frau" (1996, dt.1998), "Mittsommermord" (1997, dt. 2000) und "Die Brandmauer" (1998, dt. 2001). 1999 (dt. 2002) erschien der Erzählband "Wallanders erster Fall", der die Kurt-Wallander-Serie abschließt.
"Die Rückkehr des Tanzlehrers", ein Roman um Polizeikommissar Stefan Lindman, erzählt von der Rolle der Nazis und ihrer Gesinnungsgenossen in der heutigen Gesellschaft (2000, dt. 2002).
2002 erschien in Schweden der Kriminalroman "Vor dem Frost" (dt. Sommer 2003), in dem Wallanders Tochter Linda als junge Polizeianwärterin die Hauptrolle spielt.
Auch sein ein Leben in Mosambik spiegelt sich in verschiedenen Romanen, die in Afrika angesiedelt sind. 1995 erschien mit "Der Chronist der Winde" (dt. 2000) ein Roman über das Leben von Straßenkindern. In "Die rote Antilope" (2000, dt. 2001) schildert Mankell die Geschichte eines Buschmannjungen, der von einem Forscher nach Schweden verschleppt wird. Und während er in dem Roman "Kennedys Hirn" (dt. 2006) den Umgang mit afrikanischen Aidskranken anprangert, behandelt er 1998 mit "Die flüsternden Seelen" (dt. 2007) die magischen Seite des schwarzen Kontinents.
Henning Mankell schrieb außerdem von zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, auf deutsch erschienen unter anderem "Das Geheimnis des Feuers" (1995, dt. 1996) und "Der Junge, der im Schnee schlief" (1996, dt. 1998).
Im Frühjahr 2001 gründete Henning Mankell in Schweden seinen eigenen Verlag, den "Leopard förlag", der jungen schwedischen und afrikanischen Autoren ein Forum bieten soll.
Auf Anregung des Schauspielhauses Graz schrieb Mankell das mehrsprachige Theaterstück "Butterfly Blues", das im Januar 2003 von Künstlern des Grazer Schauspielhauses und des Teatro Avenida (Mosambik) gemeinsam realisiert wurde. Das Stück konfrontiert die Zuschauer nicht nur thematisch, sondern auch künstlerisch und sprachlich mit der Welt afrikanischer Immigranten. Zum gleichen Thema ist im Februar 2003 der Roman "Tea-Bag" erschienen, der Einblick in die illegale Welt der Einwanderer gewährt und gleichzeitig eine Satire auf den modernen Literaturbetrieb ist.
Quelle: http://www.mankell.de/index.php/biographie/biographie/ [Stand: Oktober 2015]