Josephine Baker
Josephine Baker (Geburtsname: Freda Josephine McDonald) wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, sie verlässt zwischen 1914 und 1916 die Schule, um ihre Familie durch eine Arbeit als Dienstmädchen finanziell zu unterstützen. Sie erlebt im Juli 1917 die Rassenunruhen in St. Louis mit. Sie heiratet Willie Baker und behält diesen Nachnamen ihr ganzes Leben lang. 1922 tritt sie im ersten von Schwarzen komponierten Musical auf.
Nach Auftritten in verschiedenen Clubs und Theatern in die USA bietet ihr Caroline Reagan ein Engagement in der Revue Revue Nègre in Paris an. Josephine Baker geht nach Paris und wird durch ihre Auftritte schnell sehr bekannt - zumal der amerikanische Jazz in Frankreis begeistert aufgenommen wird.
In der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre eröffnet sie ihren eigenen Nachtclub "Chez Joséphine" in Paris und tritt mit dem Bananentanz in den Folies Bergères auf. Sie wirkt ebenfalls in einem exotischen Kinofilm "La Sirene des Tropiques" mit, gastiert mit ihrer Charleston Jazzband in Berlin und erregt mit ihren Auftritten großes Aufsehen in Deutschland. In Wien (1928) und München (1929) werden ihre Auftritte als schwere Verstöße gegen die Moral kritisiert, ihre Auftritte verboten.
Ab 1930 widmet sich Josephine Baker mehr ihrer Gesangskarriere, nimmt Lieder auf Schallplatten auf und spielt in französischen Kinofilmen mit.
Als sie 1936 in USA zurückkehrt, wird sie vom amerikanischen Publikum abgelehnt, ist als Hotel- und Restaurantgast unerwünscht.
1937 kehrt sie nach Europa zurück, heiratet einen französischen Juden und Großindustriellen, erhält damit die französische Staatsbürgerschaft. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht arbeitet Baker beim französischen Roten Kreuz und unterstützt die Résistance. Sie lässt sich scheiden und heiratet 1947 den französischen Orchesterleiter Jo Bouillon.
Bei ihrer Amerika-Tournee 1951 weigert sie sich vor nach Rassen getrenntem Publikum aufzutreten oder in nach Rasse aufgeteilten Hotels zu schlafen und erreicht die Öffnung einiger Einrichtungen für Afro-Amerikaner.
Zwischen 1954 und 1965 adoptiert sie zehn Jungen und zwei Mädchen unterschiedlicher Hautfarbe und Religion (Regenbogensippe) und lebt mir ihr in einem mittelalterlichen Schloss in der Dordogne. Sie widmet sich ihrer Familie, muss aber aus finanziellen Gründen wieder auf die Bühne zurück kehren - ein Comeback, das mit dem Auftritt in einem autobiografischen Musical eingeleitet wird.
Josephine Baker engagiert sich weiter für die Rechte der Afro-Amerikaner in den USA - u.a. an der Seite von Martin Luther King.
1969 wird das Schloss in der Dordogne versteigert und Josephine Baker lebt mit ihrer Familie in einer kleineren Villa, die ihr Fürstin Grace von Monaco geschenkt hat.
1973 heiratet sie ein weiteres Mal inoffiziell des amerikanischen Künstler Robert Brady in Acapulco (Mexiko).
1974 tritt sie in der autobiografischen Show Josephine in Monaco auf.
Quelle und weitere Informationen: https://www.dhm.de/lemo/biografie/josephine-baker [Stand: Mai 2022]