Walter Bloem
Vater: Julius, Rechtsanwalt und Notar
Mutter: Maria Helene
geboren 20.06.1868 in Elberfeld
gestorben 19.08.1951 in Lübeck
Beruf
Jurist, Schriftsteller
Biografie
1886-1890 Studium zunächst der Philosphie und Geschichte, dann der Rechte und der Volkswirtschaft in Heidelberg, Marburg, Leipzig und Berlin, Dr. iur.; ab 1895 Rechtsanwalt in Barmen, daneben schriftstellerische Tätigkeit; 1904-1911 freier Schriftsteller in Berlin, 1909 Dramaturg am Neuen Theater in Berlin, 1911-1914 Regisseur und Chefdramaturg am Hoftheater Stuttgart; sein größter Erfolg war die Triologie über den Krieg von 1870/1871: "Das eiserne Jahr", "Volk wider Volk", "Die Schmiede der Zukunft" (1911 / 1913); Weltkriegsteilnahme als Offizier, u. a. Leiter der Feldpressestelle beim Chef des Generalstabes; lebte dann auf seiner Burg Rieneck/Unterfranken, seit 1929 wieder in Berlin; engagierte sich stark für die Nationalsozialisten, wurde aber (vom Reichspropagandaministerium) als nicht hundertprozentig verlässlich eingestuft und daher trotz vielfacher Bemühungen nicht für Agitationsveranstaltungen eingesetzt, sein Buch "Brüderlichkeit" wurde verboten; nahm auch am 2. Weltkrieg als Offizier teil, zahlreiche militärische Auszeichnungen; ab 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, nach seiner Freilassung lebte er in Lübeck/Travemünde, anfangs Dramatiker, ab 1906 Romane mit Massenerfolg; 1933 Goethemedaille.
Werke (Auswahl): Caub (Schsp.) 1897; Heinrich v. Plauen (Tr.) 1902; Schnapphähne (Sp.) 1902; Es werde Recht (Dr.) 1903; Der Jubiläumsbrunnen (Dr.) 1905; Der krasse Fuchs (Rom.) 1906 (Neuausg. 2001); Der Paragraphenlehrling (Rom.) 1907; Der neue Wille (Dr.) 1907; Das lockende Spiel (Rom.) 1908; Sonnenland (Rom.) 1909; Vergeltung (Schsp.) 1910; Das eiserne Jahr (Rom.) 1911; An heimischen Ufern 1912; Volk wider Volk (Rom.) 1912; 1813. Geschichte eines jg. Freiheitshelden 1913; Die Schmiede d. Zukunft (Rom.) 1913; 1814/15. Geschichte eines jg. Freiheitshelden 1914; Komödiantinnen (Rom.) 1914; Das verlorene Vaterland (Rom.) 1914; Weltensturm 1914; Vormarsch 1916 (amerik. 1967); Sturmsignal 1919; Dreiklang des Krieges 1918; Sturmsignal! 1919; Gottesferne (Rom.) 1920; Das Heimkehr (Sz.) 1920; Helden v. Gestern (Schsp.) 1921; Herrin (Rom.) 1921; Brüderlichkeit (Rom.) 1922; Der Weltbrand. Dtlds. Tragödie 1914-1918, 2 Bde. 1922; Der Kurfürst (Schsp.) 1924; Das Land unserer Liebe (Rom.) 1924; Mörderin? Der Roman eines Verteidigers 1924; Teutonen (Rom.) 1927; Sohn seines Landes (Rom.) 1928; Verse 1928; Wir werden ein Volk (Rom.) 1929; Held seines Landes (Rom.) 1929; Frontsoldaten (Rom.) 1930; Faust in Montbijou (Rom.) 1931; Hindenburg, d. Deutsche 1932; Unvergängl. Deutschland. ein Buch v. Volk u. Heimat 1933; Hlg. Frühling. Rom. jg. Deutscher im Krieg 1933; Hindenburg - d. Reichspräsident 1934; Das Ganze - halt! 1934; Die gr. Liebe (Rom.) 1935; Amateur-Detektive (Krim.-Rom.) 1936; Faust u. Gretchen auf d. Römerberg (Rom.) 1937; Der Volkstribun (Rom.) 1937; Der Vater 1940; Plettenberg (Schsp.) 1943; Brautnacht m. d. Kaiserin 1944; Geliebte Frau - geliebte Stadt (Rom.) 1945.
Literatur: NDB 2; DLL 1; DBE 1; DLL = 20. Jh., Bd. 3; H. Wolf, W.B., in: Wuppertaler Biographien 3, Wuppertal 1961, S. 15-28; Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik, 1988, S. 29 f.; R. F. Morris, From Weimar Philosemite to Nazi Apologist, London 1988; W.B., "Der Volkstribun", in: Der Romanführer XXXV. Dt.-sprachige Prosa im Dritten Reich, Bd. 1 (Hg. H.C. Plesske), Stuttgart 2000.