Duisburger Philharmoniker
Nach ihrer Gründung im Jahre 1877 entwickelten sich die Duisburger Philharmoniker bald zu einem überregional beachteten Klangkörper, der namhafte Dirigenten anzog. Max Reger und Hans Pfitzner waren die ersten prominenten Gäste am Pult des jungen Orchesters, das später auch von Künstlerpersönlichkeiten wie Paul Hindemith, Carl Schuricht und Bruno Walter geprägt wurde. Richard Strauss dirigierte hier 1903 seine sinfonische Dichtung "Tod und Verklärung"; im gleichen Jahr wurde hier die deutsche Erstaufführung der unvollendeten Sinfonie Nr. 9 von Anton Bruckner gefeiert. Mit dem 28jährigen Eugen Jochum hatte man 1930 einen hoch talentierten Nachwuchs-Dirigenten zum Generalmusikdirektor gekürt, dem 1946 in schwerer Zeit sein jüngerer Bruder Georg Ludwig Jochum auf das Podium folgte.
Als Georg Ludwig Jochum 1970 starb, hinterließ er seinen Nachfolgern einen ebenso brillanten wie profilstarken Klangkörper, der im internationalen Musikleben der siebziger Jahre zunehmend an Bedeutung gewann. Dafür steht vor allem der Name des Griechen Miltiades Caridis, dem 1982 der Amerikaner Lawrence Foster folgte. Foster setzte mit dem Schostakowitsch-Festival von 1984/85 künstlerisch wie kulturpolitisch ein wichtiges Zeichen. Der Schwerpunkt im russischen Repertoire sowie auf dem Werk Gustav Mahlers wurde durch seinen
Nachfolger Alexander Lazarew ab 1988 weiter vertieft. Mit Bruno Weil übernahm 1994 ein ausgewiesener Experte der historischen Aufführungspraxis das Amt des Generalmusikdirektors. Die Pflege der historischen Aufführungspraxis wird seither durch Gastdirigenten wie Ton Koopman und Reinhard Goebel fortgesetzt.
Geprägt durch die Arbeit vieler herausragender Dirigentenpersönlichkeiten, aber auch durch die Versiertheit der Musiker selbst, hat das Orchester einen spezifischen Charakter herausgebildet, der sich durch eine besondere Verbindung traditionell deutscher Klangfülle im klassischen und romantischen Repertoire mit einer großen Expertise für zeitgenössisches internationales Repertoire auszeichnet. Diese Vielseitigkeit und Experimentierfreude zog stets namenhafte Dirigenten mit hohen Ansprüchen an.
Als einer der traditionsreichsten Klangkörper Deutschlands sind die Duisburger Philharmoniker in den großen Konzertsälen Europas ebenso zuhause wie in ihren zwei Residenzen, der neuen Mercatorhalle Duisburg und dem Theater Duisburg, welches seit nunmehr über 50 Jahren eine erfolgreiche "Theaterehe` mit dem Düsseldorfer Opernhaus als "Deutsche Oper am Rhein" führt. Die Duisburger Philharmoniker gastieren regelmäßig im Concertgebouw Amsterdam, waren bereits im Strawinsky-Auditorium Montreux zu hören und bereisten in Konzerttourneen Spanien, Finnland, Großbritannien, Griechenland, die ehemalige Sowjetunion und China.
Quelle und weiterführende Informationen: http://www.duisburger-philharmoniker.de/ [Stand: Mai 2011]