Johan Simons
Johan Simons begann mit 14 Jahren eine Tanzausbildung in Rotterdam und studierte Schauspiel an der Theaterakademie Maastricht.
1976 schloss er sich als Schauspieler der Haagschen Comedie an, wo er sein erstes Stück inszenierte. 1979 war er Mitbegründer des Wespetheaters, einem Schauspielerkollektiv, das im Sommer mit Zelten durch die Provinz Nord-Holland tourte und dort regionale und historische Stücke aufführte, die aus Improvisationen entstanden. Die Truppe bemühte sich um einen expressiven, körperlichen Spielstil, inspiriert von der Commedia dell'arte.
1982 gründete er sein eigenes Theater, das Het Regiotheater. Arbeitsweise und Spielstil ähnelten dem Wespetheater, die Stücke entstanden jedoch nicht mehr aus Improvisationen, sondern wurden speziell für das Ensemble von erfahrenen Autoren geschrieben. 1985 fusionierte das Het Regiotheater mit dem ähnlich strukturierten Ensemble Acht Oktober zur Theatergroep Hollandia. Die Aufführungen fanden in leer stehenden Fabrikhallen, Ställen oder Kirchen auf dem Land statt. Er arbeitete eng mit dem Schlagzeuger und Komponisten Paul Koek zusammen, der zu Simons' Koregisseur und zweiten künstlerischen Leiter wurde.
2001 fusionierte die Gruppe mit dem "Het Zuidelijk Toneel" aus Eindhoven zum "ZT Hollandia". Das Theater wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und mit Erfolgsproduktionen wie "Zwei Stimmen" oder "Der Fall der Götter" zu internationalen Festivals eingeladen. Seither ist Simons ein gefragter Gastregisseur an deutschsprachigen Theatern, u.a. am Schauspielhaus Zürich, an den Münchner Kammerspielen und bei den Wiener Festwochen. Seit September 2005 ist Simons künstlerischer Leiter des Publiekstheater in Gent, das jetzt NTGent heißt. Neben den Werken junger Theatermacher sind Koproduktionen mit der Toneelgroep Amsterdam, der Volksbühne Berlin und der Opéra de Bastille in Paris geplant. Ab der Spielzeit 2010/2011 war Simons Intendant der Münchner Kammerspiele, ab der Spielzeit 2015/2016 die Leitung der Ruhrtriennale und ab 2018/19 die Indentdanz in Bochum.
Quelle: http://www.goethe.de/kue/the/reg/reg/sz/jsi/deindex.htm [Stand: Febraur 2016]