Object numberTMIN_1978-1979 Düsseldorf9
Das Kind und die Zauberwelt + Die spanische Stunde
Komponist*in
Maurice Ravel
(FRA, 1875 - 1937)
Libretto
Marcel Prawy
(1911 - 2003)
Theater
Deutsche Oper am Rhein
(gegründet 1956)
Musikalische Leitung
Jiri Kout
(geboren 1937)
Regie
Otto Schenk
(geboren 1930)
Bühnenbild
Günther Schneider-Siemssen
(1926 - 2015)
Kostüm
Liselotte Erler
(1915 - 1990)
Chorleitung
Winfried Maczewski
Choreograph*in
Erich Walter
(1927-1983)
Date11.11.1978 (1978/1979)
DescriptionHandlung "Das Kind und der Zauberwelt"Erster Teil
Ein Kind sitzt missmutig am Schreibtisch. Es hat keine Lust, seine Schulaufgaben zu erledigen. Als sich seine Mutter nach dem Fortgang der Arbeiten erkundigt, streckt das Kind ihr kurzerhand die Zunge heraus. Die Mutter ist entsetzt: ¿Restez tout seul jusqu`au dîner et songez surtout au chagrin de maman!¿ Die Tür schließt sich. Eine grenzenlose Wut packt das Kind. Sein zerstörerischer Zorn richtet sich gegen die Welt der Erwachsenen, die es umgibt. In einer ungestümen Aufwallung verwüstet es sein Zimmer und quält erbarmungslos seine Haustiere. Der blinden Aggression folgt der triumphierende Ruf: ¿Ich bin böse und frei!¿.
Zweiter Teil
Danach herrscht Stille, nur einen Moment lang. Denn plötzlich geschehen wundersame Dinge: Einer nach dem Anderen erwachen die Gegenstände im Zimmer zu Leben: Möbel, Uhr, Tasse, Teekanne, Feuer, Schäfer von der Tapete, Kaminfeuer, Mathematiklehrer und Katzen klagen das Kind an und bedrängen es. Dann verschwinden die Mauern des Hauses. Das Kind findet sich erleichtert im Garten wieder. Doch der Alptraum geht weiter: Frösche, Libelle, Fledermaus und andere Tiere beschuldigen das Kind, greifen es an, beginnen schließlich, sich gegenseitig zu zerreißen. Ein Eichhörnchen wird aus dem Gewühl der kämpfenden Tiere herausgeschleudert. Spontan verbindet das Kind dem Tier die Pfote. Die übrigen Tiere erstarren und verstummen. Der Spuk hat ein Ende. Mit einer verklärenden Fuge endet das Stück: ¿Es ist gut, das Kind, es ist ¿sage`¿ (franz. ¿artig¿ und ¿weise¿), singen die Tiere beschwichtigt und geleiten das Kind zurück zur Mama.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/L%E2%80%99enfant_et_les_sortil%C3%A8ges aufgerufen am 23.03.2017
Handlung "Die spanische Stunde"
Das Werk spielt in einem Uhrmacherladen in Toledo, um 1850.
Torquemada betreibt ein gut florierendes Uhrmachergeschäft. Die Stadtverwaltung hat ihn beauftragt, jede Woche an einem bestimmten Tag im Rathaus sämtliche Uhren zu warten und aufzuziehen. Torquemada benötigt dafür immer eine Stunde, welche seine Ehefrau Concepción nützt, um sich abwechselnd mit ihren beiden Liebhabern Gonzalvo, einem Schöngeist, und Gomez, einem Bankier, im Uhrmacherladen zu einem Schäferstündchen zu treffen.
Torquemada ist gerade dabei, sich zu seinem wöchentlichen Dienst ins Rathaus aufzumachen, als ein Kunde den Laden betritt. Es ist der Maultiertreiber Ramiro. Torquemada erklärt ihm, dass er gerade keine Zeit hat und bittet ihn im Laden zu warten, bis er wieder zurück ist.
Concepción passt dies natürlich überhaupt nicht, schließlich wartet sie sehnlichst auf ihren Liebhaber Gonzalvo. Kaum hat ihr Gatte das Haus verlassen, betritt jener auch schon den Laden und Concepción versucht, Ramiro loszuwerden. Nachdem dieser keine Anstalten macht, den Laden zu verlassen, hegt sie einen anderen Plan: Sie bittet ihn um einen Gefallen: ein paar der großen Standuhren im Laden müssten in die Wohnung im ersten Stock gebracht werden. Zu ihrer Freude erklärt sich Ramiro bereit, diese schwere Aufgabe zu übernehmen. Als er die erste Standuhr nach oben trägt, taucht plötzlich ihr zweiter Verehrer, der Bankier Don Inigo Gomez, auf. Nun ist guter Rat teuer, schließlich sollen die beiden Liebhaber hier nicht zusammentreffen. Schnell befiehlt sie Gomez, sich in einer der Standuhren zu verstecken. Ramiro ruft sie zu, er habe die falsche Uhr nach oben getragen, er solle sie wieder nach unten bringen. So ist Ramiro mit der schweren Aufgabe beschäftigt, ständig eine Standuhr, in der sich jeweils einer der Liebhaber befindet, die Treppen hoch oder runter zu tragen.
Concepción kann es nicht fassen, dass Ramiro seine Arbeit so mühelos zu erledigen scheint. Was für ein Mann! Gegen ihn sind Gonzalvo und Gomez doch nur Schlappschwänze. Also beginnt sie, ganz heftig mit Ramiro zu flirten. Die Standuhren mit den eingeschlossenen Liebhabern lässt sie wieder in den Laden stellen, fasst Ramiro an der Hand und zieht ihn in ihr Schlafzimmer.
Plötzlich kehrt der Hausherr zurück und entdeckt die beiden Männer in den Standuhren. Diese sind nicht auf den Kopf gefallen. Von Torquemada befragt, was dieses Theater zu bedeuten habe, erklären beide, sie seien Kunden und hätten die Objekte ihrer Begierden ganz genau inspizieren wollen, bevor sie dafür gutes Geld auf den Ladentisch blättern. Auch gegenüber seiner Frau und Ramiro hegt Torquemada keinen Argwohn. Das Finale der Oper erlaubt schließlich allen Fünfen, zum ersten und letzten Mal in dem Werk gemeinsam zu singen.
ClassificationsInszenierung
Spielstätte
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
TM Inszenierung