Object numberFM.Film.15580
Martin Luther
Date1982
Description"Das Spiel beginnt mit dem Klostereintritt des jungen Studenten Martin Luther und endet mit dem Wormser Reichstag. Der Zuschauer erfährt die große Unruhe des jungen Mönchs, der um sein ewiges Heil bangt und nach einer Befreiung von seinen Qualen sucht. Der seiner selbst gewisse Theologieprofessor in Wittenberg steht bereits fest in seinem Glauben und kann daher seine Kirchenoberen auffordern, die von ihm erkannten Mängel abzustellen. Im Disput mit Kardinal Cajetan werden die lutherischen Grundmaxime in den Fragen der Gnade, des Glaubens und der Schrift zur Sprache gebracht. Die einsetzenden Maßnahmen der kirchlichen Obrigkeit gegen den als 'Ketzer' verdächtigen Augustinermönch rufen dessen entscheidenden Widerstand hervor: Mit dem Verbrennen der kirchlichen Rechtsbücher bahnt sich der Bruch mit dem alten 'System' an. Der Schluss des ersten Teils zeigt Karl V. als den Luther ebenbürtigen Gegenspieler, der sich verpflichtet sieht, den rechten Glauben kompromisslos zu wahren, indes Papst und Erzbischof mehr politischen Überlegungen und taktischen Erwägungen nachgehen." (www.zdf.de)"Der vom Kaiser Geächtete hat - geschützt von seinem Landesherrn - Unterschlupf auf der Wartburg gefunden. Nicht lange bleibt Luther hier, da er in dem ihm vertrauten Wittenberg denen wehren will, die vermeintlich in seinem Sinne die kirchliche Ordnung radikal und gewaltsam ändern. Es kommt zu einer offenen und tumultartigen Konfrontation mit Karlstadt, dem Bilderstürmer. Eine nicht weniger bedeutsame Frontstellung bezieht Luther gegen Thomas Müntzer, der unmittelbar das Bibelwort in die gesellschaftliche Praxis umsetzen will. Luther wehrt sich dagegen, dass in seinem Namen Aufruhr gepredigt wird. Als dieses Mahnwort von den Fürsten genutzt wird, die aufrührerischen Bauern hinzumorden, verwahrt sich der Reformator gegen diese Grausamkeiten, deren er selber Zeuge wird. Aber der Umgang mit der Politik liegt Luther, der eine Trennung zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt anstrebt, überhaupt nicht. Im Bereich der Politik ist er in einer gewissen Naivität überfordert. Die Landesherren nutzen dies aus, und der Landgraf von Hessen kann ihm die Zustimmung zu einer Doppelehe abringen. Die Sache der Reformation gerät nicht nur in Misskredit, der Kaiser sieht jetzt im politischen Kalkül eine Schwachstelle der protestantischen Fürsten. Luther muss zunehmend erkennen, dass vieles anders gekommen ist, als er erwartet oder doch erhofft hat: Wieder wird es eine Kirchenordnung geben, um die er sich mühen muss, und wenn er die Sache des Glaubens zu einer geistlichen Realität - frei von den Schlacken irdischer Bedingtheit - hat machen wollen, so muss er nun erfahren, dass der offene Krieg auch im Namen des rechtlichen Glaubens, der Deutsche gegen Deutsche aufmarschieren lässt, vor der Tür steht." (www.zdf.de)
Klassifikation(en)
Juni 1980