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Object numberFM.Film.6903

ENZYKLOP

Date1984

Description"Eine Lampe steht auf dem Tisch und das Haus ist ein Buch-ich werde endlich das Haus bewohnen". (Edmond Jabès) Wäre es möglich, die 166 Bände der "Encyclopédie methodique par ordre des matières", jenes Kompendiums universaler Bildung, das bis heute das Weltbild prägt, mit einem Blick zu durchdringen, statt Seite an Seite zu reihen, so entstünde in einem Augenblick ein Bild der Welt, in dem statt narrativer Reihung und analytischer Zergliederung der verschiedenen Aspekte der Materie Simultanität, Überlagerung und Durchdringung der unterschiedlichen Bewußtseinsebenen und-formen den vielschichtigen Fluß von Zuständen und Befindlichkeiten der Materie erfassen könnte. Dem enzyklopädischen Blick auf die Welt, der methodische Ordnung in die Materie brachte, könnte verwandelt werden in den Zyklopenblick, der blitzartig in die Welt einbricht und, indem er einäugig alles zugleich erfaßt, Geschiedenes in eins setzt, sich eins im anderen entdecken würde. Der Enzyklop ist eine Wiederentdeckung und Rekonstruktion des Zyklopenblicks, den Odysseus auslöschte, um sich zu befreien. Die Suche nach dem verlorengangenen Blick führt in Zwischen- welten, in den Bereich der Assoziation, der Vielfalt der Dimension. Eine Anthologie, eine Kaskade von Bildern/Bildvorstellungen entsteht, von Oben und Unten, Innen und Außen, Fühlen und Denken, Traum und Wirklichkeit, Hören und Sehen, Gegenwart und Vergangenheit, Reflexion und Wirklichkeit, Entstehen und Vergehen, Symbol und Realität, Mythos und Geschichte, Kunst und Wirklichkeit, Schein und Widerschein, Kulisse und Realität, Vorstellung und Verstellung. Karin Stempel, 1985. Plastik "Haus des Schwans" von Wolfgang Liesen.
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)

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