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Object numberFM.Film.955

ALASKA

Date1968
DescriptionEin Emigrationsfilm: "Traum meiner selbst, Konsequenz aus dem Akt mit der Gesellschaft" (Dore 0.) Alaska. Die Rezeption, dieses Films, von Dore 0. allein gemacht, ist schwieriger. Andererseits: da es der Rezeption hier verwahrt ist, sich auf das exakte Vergnügen zu beschränken, Strukturen, Techniken oder Formprinzipien zu erkennen, wird sie zu einem vielfältigen, differenzierten, unsäglichen Vorgang. In Worte läßt sich das, was in diesem Film passiert, nicht fassen. Während sich literarische wie formalistische Filme vom Kritiker gleichermaßen erfassen lassen ('Wiedergabe sei es des Inhalts, sei es der Struktur), läßt sich von einem Bilder-Film wie Alaska nur mitteilen, daß er sich im Vorfeld der Sprache, ja im Vorfeld des Bewußtseins befinde. Dore 0. teilt etwas Inhaltliches mit, etwas Konkretes: Bilder, Formen, Bewegungen, deren Zusammenspiel die Ahnung etwas noch-zu-Begreifenden, etwas Künftigen vermittelt. Mehr noch, teilt sich mit: ein utopischer Impetus, das Gefühl, daß es etwas zu erwarten gibt. Die Schönheit dieses Films läßt sich daher nicht konsumierern, sie läßt sich erst in der Erwartung des Vorbewußten erfahren. Bilder: die Totale des hamburger Untersuchungsgefängnisses. Eine Mauerecke. Ein Mädchen, das einen Sandberg hinaufläuft. Brandung, Schaum, der von der verlaufenden Welle weggezogen wird. Gänge auf Holzbohlen. Wiederholung der Bilder. Dazwischen, erst unkenntlich kurz, dann länger die Abbildung mit den Eskimos. Dazwischen Einschübe: ein Kronleuchter, eine Bewegung mit dem Fuß, eine Hand auf dem Stücksims. Gegen Schuß: ein nackter Mann, ein nacktes Mädchen im Sand. - Einige Einstellungen sind eingefärbt: blau, grün, braun. Einschübe sind schwarz-weiß. Die Kamera registriert; sie ist aber auch unscharf, wird in der Hand getragen, kippt den Horizont und stellt das Bild auf den Kopf. Eine Überblendung verdoppelt das Mädchen auf ihrem Gang über die Holztreppe. - Der Ton: ein Dauer-Rhythmus, Unruhe verbreitend. Die Form, so scheint es folgt kein in auferlegten Zwang, sondern ergibt sich aus den Bedürfnissen der Mitteilung, so genau wie möglich wiederzugeben, was Dore 0. nennt: den Traum" meiner selbst; Konsequenz aus dem Akt mit der Gesellschaft." Die Insistenz, einen persönlichen Film ohne jede Konzession an gängige Rezeptionsformen zu machen; das Wagnis, unbefangen und ohne vorgeschaltete Reflexion seines Selbst sich zu entäußern" - darin dürfte das Befremdliche, Antreibende in der Rezeption liegen. Wenn das Wort naiv in unserer Sprache nicht so häufig herabsetzend gebraucht würde, würde ich es hier verwenden: etwas von schöpferischer Naivität, von künstlerischer Spontanität schafft die Substanz in Alaska, die sich ihrer Natur nach der Reflektion und der Vermittlung zwar anbietet, sich darin aber nicht erschöpft. In diesem Film bleibt Unmittelbares, bleibt unaufgeklärter Rest, Ungenügsamkeit beim bloß Seienden und das Überschießende des Subjekts. aus: Filmkritik 12/1969 von Dietrich Kuhlbrodt
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
Klassifikation(en)
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1969
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Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
1997
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Unbekannt
15./16. Jahrhundert
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14./15. Jahrhundert
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Johann Sebastian Bach
1975
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14. Jahrhundert
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