Object numberTMIN_2000-2001 Düsseldorf8
Professor Bernhardi
Autor*in
Arthur Schnitzler
(AT, 1862 - 1931)
Theater
Düsseldorfer Schauspielhaus
(gegründet 1951)
Regie
Benjamin Korn
(geboren 1946)
Bühnenbild
Rolf Glittenberg
(geboren 1945)
Kostüm
Fred Fenner
Date30.11.2000 (2000/2001)
DescriptionInhalt: Um 1900 befindet sich die junge Feline Bajer im kritischen Zustand im "Elisabethinum", einem Wiener Spital, nachdem sie abgetrieben hat. Der jüdische Klinikleiter Professor Bernhardi verbietet einem katholischen Priester, sie gemäß den Vorschriften zu sehen und ihr ihre Sünden zu erlassen, weil die euphorische Patientin nicht weiß, dass sie sterben wird, und er ihr die Todesangst ersparen will. Während des Streites zwischen den beiden verstirbt die Kranke, als sie von einer Krankenschwester von der Präsenz eines Geistlichen erfährt.
Professor Bernhardi will sich beim Bischof schriftlich entschuldigen, entscheidet sich aber dagegen, nachdem er nun von seinen christlichen Kollegen ausgegrenzt und antisemitisch attackiert wird. Die Christsoziale Partei nutzt den Vorfall für einen auf populistischem Antisemitismus basierenden Wahlkampf. Sie fordern die Schließung der gesamten Klinik wegen der Verjudung. Bernhardi nimmt die Konsequenzen auf sich und wird angeklagt.
Bernhardi war zudem nicht auf den von Ebenwald vorgeschlagenen "Handel" eingegangen, bei der Neubesetzung einer Institutsstelle für Ebenwalds Kandidaten zu stimmen statt für den hochqualifizierten jüdischen Arzt Dr. Wenger. Entrüstet hatte Bernhardi nach diesem Bestechungs- bzw. Erpressungsversuch noch vor dem Prozess seine Direktorenstelle gekündigt.
Im Prozess sagt bei suggestiver Befragung die Krankenschwester über Bernhardi falsch aus - er habe den Priester körperlich angegriffen. Die Aussagen seiner Kollegen, die während des Vorfalls anwesend waren, werden wegen der angeblichen jüdischen Solidarität unbeachtet gelassen. Bernhardi wird die Ausübung des ärztlichen Berufes verboten und er wird zu zwei Monaten Haft verurteilt.
Im Gefängnis besucht der Priester Bernhardi und teilt ihm mit, dass er im Prozess an seiner Seite gestanden habe. Als Bernhardi fragt, wieso er das nicht früher, vor der Verurteilung, gesagt habe, erklärt dieser, dass das Interesse der Kirche im Vordergrund steht und ein Fiasko vor Gericht ihr Schaden zugefügt hätte. Als Bernhardi einwendet, dass er an erster Stelle verpflichtet ist, nicht zu lügen, verlangt dieser von ihm erfolglos das Zugeständnis, dass er nicht nur aus ärztlichem Interesse, sondern auch aus Hass gegenüber der Kirche gehandelt habe.
Nach seiner Befreiung wird Bernhardi zur Galionsfigur der Liberalen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Professor_Bernhardi [Letzter Zugriff: 2009-01-12]
ClassificationsInszenierung
Spielstätte
Copyright DigitalisatDigitalisat: Theatermuseum Düsseldorf
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
TM Inszenierung