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Giorgio Ceretti (Entwurf), Pratone, Entwurf 1966, Produktion seit 1970
Pratone
Pratone
Kunstpalast Düsseldorf, Foto: LVR-ZMB, A. Hiller
Object numberP 1997-38

Pratone

TitelSeating Element "Big Meadow"
TitelSitzelement "Großer Rasen"
NameSitzobjekt
Entwurf (Turin 1932)
Entwurf (Turin 1933)
Entwurf (Turin 1941)
Hersteller*in (Italien, gegr. 1952)
DateEntwurf 1966, Produktion seit 1970
MediumPolyurethanschaum mit Latexbeschichtung
ReignPop Art Design
Dimensions(H x B x T): 95 x 140 x 140 cm
DescriptionDie Überwindung eines eng gefassten Funktionalismus-Begriffs im Design war das Ziel einer Reihe von italienischen Entwerfern Ende der 1960er-Jahre: Möbelobjekte sollten über das reine Benutzen hinaus um emotionale, symbolische aber auch rituelle Funktionen erweitert werden.
Der Pratone (dt.: große Wiese, augmentative Form des ital. prato), ein überdimensioniertes Rasenstück aus Polyurethanschaum, gehört zu den "Möbel-Ikonen" dieser Anti-Design-Revolution. Mit seinen im Stile der Pop Art plakativ-abstrahiert ausgeformten Grashalmen in eine weiche Sitz- und Liegelandschaft spiegelt die Arbeit neben den ästhetischen auch die gesellschaftlichen Veränderungen jener Zeit wieder, ausgelöst u.a. durch die Hippiebewegung. Der Idee der Kommune und des Happenings entspricht die Tatsache, dass sich diese Spielwiese durch Aneinanderfügen mehrerer Pratone-Elemente beliebig vergrößern lässt. Auf diese Weise generiert sich die ursprüngliche Vorstellung von einer Naturlandschaft zu einer Wohnlandschaft und damit zu einer domestizierten Spielwiese. Diese auf den ersten Blick eher skulptural anmutende Liegewiese soll Menschen vor allem von den Zwängen ihrer sonstigen Gewohnheiten befreien und sie dazu animieren, sich einfach fallen zu lassen. Die Überlegung, ob es sich dabei um das vielbeschworene verlorene Idyll handelt oder die ironische "Verformung" einer gesellschaftlichen Utopie spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Polyurethanschaum war Ende der 1960erJahre eine bahnbrechende Errungenschaft für das Möbeldesign, doch bei kaum einem Stück wurden Merkmale und Wirkung des Materials so bewusst und unverhüllt eingesetzt wie beim Pratone. Jedoch sind die noch erhaltenen Exemplare aus den ersten Produktionsjahren heute kaum noch zu benutzen, da der Werkstoff mit der Zeit spröde und rissig wurde, dies gilt auch für das Exemplar des Museum Kunstpalast.
1986 beschloss die Firma Gufram, die Auflage auf 200 Stück zu limitieren. Zwischen 1986 und 1996 stellte sie 16 Exemplare her. Diese Objekte wurden vorwiegend an Museen und Galerien verkauft. Insgesamt hatte Gufram damals ca. 60 Pratone produziert. Über den derzeitigen Absatz liegen keine Angaben vor.
Barbara Til
ClassificationsDesign
Entstehungsort
KlassifizierungSitzmöbel
Copyright DigitalisatKunstpalast Düsseldorf, Foto: LVR-ZMB, A. Hiller
Exhibition HistoryGruppo Strum (Giorgio Ceretti, Piero Derossi, Ricardo Rosso), Gründung 1963:
Teilnahme u.a. an der Ausstellung "Italy-the New Domestic Landscape", Museum of Modern Art, New York mit den Sitzobjekten Pratone und Tornerai 1972

Institution Kunstpalast
Provenance[...]; Dezember 1997 angekauft von Gabriele Heidtmann, Köln
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