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Alfred Zschorsch
Radschlägerbrunnen, 1954
Radschlägerbrunnen
Alfred Zschorsch
Radschlägerbrunnen, 1954
Alfred Zschorsch Radschlägerbrunnen, 1954
© Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Object numberKA.SB8

Radschlägerbrunnen

NameBrunnen
Bildhauer*in (1887 - 1956)
Verfasser*in (DE, 1884 - 1956)
Stifter*in (gegründet 1932)
Date1954
MediumFränkischer Muschelkalk (Brunnen), Bronze (Figurengruppe)
DimensionsBrunnenschale: Durchmesser 3,1 m, Gewicht 13 t, Figuren (Gewicht): 300 kg
Inscribed"RADSCHLÄGER WOLLE MER BLIEVE, WIE JECK ET DE MINSCHE OCH DRIEVE."
DescriptionDer Brunnen ist eine Stiftung des Heimatvereins "Düsseldorfer Jonges" und besteht aus einem runden Wasserbecken von ca. 3 m Durchmesser, in dessen Mitte sich ein Sockel mit zwei ca. 1,20 m großen radschlagenden Bronzefiguren erhebt.
Das Radschlagen gehört in Düsseldorf zum alten Brauchtum. Der Legende zufolge sollen im Jahr 1288 nach der Schlacht bei Worringen radschlagende Kinder auf diese Weise ihre Freude über die Heimkehr ihrer Väter zum Ausdruck gebracht haben.
Als Darbietung von Schaustellern und auf Märkten ist es eine Belustigung, die bis in die jüngste Zeit mit den Worten "Eene Penning för ne Radschläjer" angeboten wird. Düsseldorfer Jungs bessern damit ihr Taschengeld auf.
Die Figur des Radschlägers ist zu einem bekannten Symbol der Stadt geworden; ein jährlich stattfindendes Radschläger-Turnier in Düsseldorf trägt dem Rechnung.
Der Brunnen ist ein Werk des deutschen Bildhauers Alfred Zschorsch (1887-1956). Vor allem in der Zeit des NS-Regimes konnte er als Parteimitglied viele Aufträge verwirklichen, da seine schlichten kraftvollen Figuren den Vorstellungen des idealisierten Menschenbildes der Machthaber entsprachen. Schon Ende der 30er Jahre hatte man in Düsseldorf die Errichtung eines Radschlägerdenkmals erwogen; es kam aber erst 1953 zur Ausschreibung eines Wettbewerbs, den Zschorsch mit seinem Entwurf für sich entscheiden konnte.
Die Inschrift, verfasst in Düsseldorfer Platt von dem Düsseldorfer Mundartdichter Hans Müller-Schlösser (1884-1956) lautet: "Radschläjer wolle mer blieve, wie jeck et de Minsche och drieve" (Radschläger wollen wir bleiben, wie verrückt es die Menschen auch treiben). Wegen eines Rechtschreibfehlers kam es bei der Einweihung des Brunnens 1953 fast zu einem Skandal. Nachdem der beliebte Hans Müller-Schlösser damit drohte, der Einweihung fernzubleiben und sich von dieser Arbeit zu distanzieren, überdeckte man kurzerhand das überflüssige "n" am Ende des Wortes "Minsche" mit Zement. Mittlerweile ist es aber schon wieder teilweise sichtbar.

Jeannette Petersen


ClassificationsArchitektur
Öffentlicher Standort
Straßenverzeichnis Düsseldorf
Copyright Digitalisat© Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

Kunst im öffentlichen Raum

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