Object numberP 201
Blaue achtkantige Flasche mit gekämmter Fadenverzierung
NameFlasche
Ausführung
Unbekannt
ProvenienzÜbernahme aus dem
Kunstgewerbe-Museum, Düsseldorf
1927 (1883 - 1927)
Date18. Jahrhundert
MediumBlaues Glas, umsponnen mit weißem Faden, formgeblasen.
Reign18. Jahrhundert
Dimensions(H x B x T): 14,6 × 7,3 × 4,2 cm
DescriptionDer ursprüngliche (Zinn-)Verschluss fehlt.Notes
- [Justus Jordans, Beobachtungen während eines Schülerpraktikums im Februar 2020:]
Diese Flasche aus dem 18. Jahrhundert zeichnet sich durch den gekämmten weißen Glasfaden und ihre kobaltblaue Farbe aus. Sie hat eine runde Schulter und nach unten hin werden auf beiden Seiten der Flasche jeweils vier Kanten immer deutlicher sichtbar. Die Flasche ist zudem flach und hat einen kurzen Ausguss. Dieser war ursprünglich mit einem Zinnkragen versehen, der mit einer Schraubkappe verschlossen werden konnte.
Die vorgeblasene Flasche wurde zunächst mit einem weißen Glasfaden umwickelt und "gekämmt". Durch mehrmaliges Erwärmen schmolz der Faden in die Glaswandung ein. Dann wurde die Flasche in eine Form geblasen, um ihr die endgültige, achtkantige Gestalt zu geben. Diese Art von Gläsern wird als "alpenländisch" bezeichnet. Dazu gehören vorwiegend farbige, optisch gemusterte Schnapsflaschen. Bei diesen gekämmten Flaschen ist eine genaue geographische Zuordnung oft schwer, da sie überall in Westeuropa zu finden sind. Jedoch geht man davon aus, dass sie vorwiegend aus der Schweiz und Frankreich kommen, da in anderen Ländern nur wenige Nachweise für eine Produktion gemacht wurden. Vorläufer solcher Flaschen waren Pilgerflaschen im Spätmittelalter.
Die weißen Fäden wirken, als ob sie nach unten fließen würden. So könnte diese Dekoration das Eingießen einer Flüssigkeit, die an der Innenseite der Flasche herunterfließt, darstellen.
Klassifikation(en)
EntstehungsortAlpenländisch, Schweiz oder Frankreich
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Bibliography TextVgl. Dieter Schaich, Reine Formsache, München und Berlin 2007, S. 318, Nr. 493 und 494.Institution
Kunstpalast
Department
Kunstpalast - Glassammlung
Markingsunbezeichnet
14./15. Jahrhundert
Wohl 14./15. Jahrhundert
15./16. Jahrhundert