Skip to main content

Willy Millowitsch

Andere Namen
  • Willy Millowitsch
1909 - 1999
GeschlechtMännlich
BiographieWilly Millowitsch stammte aus einer alten Schauspielerdynastie. Seine Eltern waren der in Düsseldorf geborene Schauspieler Peter Wilhelm Millowitsch (1880-1945) und dessen Ehefrau Käthe, eine Wienerin. Seine Tante war die Schauspielerin und Sängerin Cordy Millowitsch. Schon als Kind hatte er sich mehr für das väterliche Theater interessiert als für die Schule. Bereits 1922 wechselte er ohne Schulabschluss in den Schauspielerberuf. 1940 übernahm er die Leitung der väterlichen Bühne. Dabei war er sehr oft als Regisseur und Hauptdarsteller tätig.

Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges hatten das Millowitsch-Theater an der Aachener Straße in Köln nur wenig beschädigt. So wurde der Spielbetrieb auf Wunsch des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer bereits im Oktober 1945 wiederaufgenommen, und bis ins Jahr 1949 fanden täglich Vorstellungen statt. Über viele Jahre leitete Millowitsch das Haus jetzt mit seiner Schwester Lucy Millowitsch, mit der er auch jahrzehntelang gemeinsam auf der Bühne stand. Das Geschwisterpaar galt als Idealbesetzung, wenn es darum ging, temperamentvolle Paare darzustellen.

Seit 1949 wirkte er in zahlreichen Kinofilmen mit: der erste war Gesucht wird Majora, der am 2. September 1949 in die Kinos kam. In der Folge trat er in den unterschiedlichsten Filmrollen auf. Zu den Kinofilmen gehörten insbesondere Drei Mann auf einem Pferd (1957), Zwei Herzen im Mai (1958), Scampolo mit Romy Schneider (1958) sowie in Zum Teufel mit der Penne (1968) als Vater von Hansi Kraus und als Nebendarsteller in der Hollywood-Produktion Hilfe, die Amis kommen an der Seite von Chevy Chase (1985). Seine bekannteste Fernsehrolle war die des "Kommissar Klefisch" im WDR-Fernsehen ab 7. Januar 1990, die in 6 Folgen bis zum 7. Januar 1996 ausgestrahlt wurde.

Millowitsch versuchte sich schließlich auch als Schlagersänger. Bei Ariola erhielt er 1960 einen Schallplattenvertrag. Sein erster Titel dort war das vielsagende Wenn dieses Lied ein Schlager wird (A 35 061). Es folgte wenige Monate später sein erster Titel über Alkohol Heut` sind wir blau (A 35 262). Sein größter Hit war das Karnevals- und Stimmungslied Schnaps, das war sein letztes Wort (November 1960), das mehr als 900.000mal verkauft wurde. Jahrzehntelang gehörte er im Rheinland zu den erfolgreichsten Interpreten von Karnevalsliedern. Bis heute ist das Lied Ich bin ene kölsche Jung von Fritz Weber mit seinem Namen verbunden.

Die erste deutsche Live-Übertragung eines Theaterstücks erfolgte am 19. Oktober 1953 mit dem Etappenhasen, einem Stück des niederdeutschen Dichters Karl Bunje, in dem Willy Millowitsch die Hauptrolle spielte. Diese Aufführung machte sein Theater überregional bekannt. In den folgenden Jahrzehnten übertrug das Fernsehen zahlreiche Lustspiele aus seinem Hause.

Am 14. September 1968 erlebte man Millowitsch im Rahmen der ARD-Fernsehlotterie in einer Gastrolle auf der Bühne des Ohnsorg-Theaters in Hamburg. Dort spielte er unter der Regie von Hans Mahler den Amtsrichter Dr. Kleinfisch in der Komödie Die Kartenlegerin.

Sein Nachlass befindet sich heute in der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Köln.

Quelle und weiterführende Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Millowitsch [Stand: Juni 2016]
SterbeortKöln
GeburtsortKöln
GND-Nummer134463293
GND-Nummer310153298
GND-Nummer118845535
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu