ObjektnummerHHI.2010.1000.79
Korrespondenz von Max Enders an Carl Enders
Absender*in
Max Enders
Empfänger*in
Carl Enders
(DE, 1877 - 1963)
Datierung1901-1918
BeschreibungWasselsheim, den 11.9.1901: E. beschreibt die isolierte Situation seiner Familie in dem Ort, in den sie vor kurzem gezogen sei. E. beschäftige sich viel mit Mathematik-Studien, sein Bruder sei in den Ferien im Steuerwesen tätig. "Neulich hat er auch einmal Rentamtmann Kliebenstein in Pfalzburg 10 Tage lang vertreten." "Dass ich ein homo mathematicus bin, weißt du wohl." Er wolle Mathematik, Physik und Chemie studieren, um Oberschullehrer zu werden und hoffe auf ein Stipendium von 600 Mark. Karl, sein Bruder, erhalte für sein Jurastudium ein Familienstipendium von 260 Mark. "Übrigens ist das Stipendienerwerben hier leichter als bei euch in Preußen. Die Universität, das Thomasstift und der Oberschulrath sind damit ziemlich freigebig, und es wird auch hier zu Lande ein ausgedehnter Gebrauch davon gemacht." E. ist sich noch nicht sicher, ob und wenn ja, in welche Verbindung er gehen solle. Sein Bruder Karl sei im "akademisch-theologischen Collegium, (...) weil er dort angenehme Gesellschaft fand." Emmas Zustand ist E. unerklärlich. "Ich war neulich einmal mit Mama in Stephansfeld. Da schlug sie uns die Thür vor der Nase zu, und als wir hineingingen, stellte sie sich ans Fenster, ohne mit uns zu sprechen."Kripp, den 6.8.1918: E. hält sich im Augenblick bei seinen Schwiegereltern auf. Vor ein paar Tagen sei er in Bonn gewesen, habe aber keine Zeit für einen Besuch bei Enders erübrigen können. Im "Vereinsverband akad. geb. Lehrer Deutschlands", in dem E. Mitglied sei, werde gegenwärtig über die "Verdeutschung der Schulfachsprachen" verhandelt. Er fragt Enders, ob er einen Hochschullehrer kenne, der daran teilnehmen würde. "Da wird vorgeschlagen Parallelprogramm durch Raute zu ersetzen."
aus: Horstmann, Christina: Die Literarhistorische Gesellschaft Bonn im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Dargestellt am Briefnachlaß von Carl Enders, Bonn, Bouvier, 1987
KlassifikationArchivalie - Korrespondenz
Anzahl/Art/Umfang3 eigenhändige Briefe mit Unterschrift
AbsendeortKripp
AbsendeortWasselsheim
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Abteilung
HH Schriftstellernachlässe