ObjektnummerFM.Film.19665
QUADRATONIEN
Regie
Jan Lenica
(1928 - 2001)
Datierung1968
BeschreibungDer Hauptausschuss sieht in dem Film, der zwar nur ein Ausschnitt ist, eine in sich geschlossene filmische Episode. In der Episode "Quadratonien" sind zahlreiche Motive der vorangegangenen Lenica-Kurzfilme enthalten, so die Kombination von grafischen Mustern und Animationsfolgen mit Hintergründen, Elemente aus Jugendstil, Architekturmotive, Motive nach alten Meistern, mit teilweise Verwendung der Farbe. Die häufig erzielten Collageeffekte, die bildlichen Symbole, die Verbindung von holzschnittartigen, zeichnerischen Gerüsten mit Reproduktionen nach Kunstwerken gibt dem Ganzen eine überaus geschmackvolle und interessat belebte Szenerie. Die Bildgeschichte selbst ist auf verständliche und einsichtige Weise eine Allegorie auf ein Gewaltsystem, das den Rundkopf in die verordnete Norm der Eckköpfe zu pressen versucht. Die allegorische Geschichte variiert das Motiv der Nicht- anpassung in zahlreichen Szenen, die die Bildphantasie Lenicas immer wieder bestätigen. Die Ironie ist unaufdringlich, lässt manches offen und trägt doch zum kritischen Verständnis des Rundkopf-Konfliktes zwischen einem System der Unterdrückung und der Nichtanpassung eines in die Norm gepressten Individuums bei. Die Auflösung der Geschichte durch die Entführung mittels einer Art Raumschiff ist besonders interessant, weil es sich nicht um eine simple Rettungsgeschichte handelt, sondern weil in die Rettung selbst die neue Unterdrückung (Dreiecksform) einge- schlossen ist. Die graphische Delikatesse des Ganzen liegt auf der Höhe der bekannten Lenica-Filme. Karl Horn(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
Gesellschaft, Ironie
Klassifikation(en)
Produktionsland
Filmgenre<Animationsfilm>
FilmgenreZeichentrick
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme
1976