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Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (Szenenfoto)
Nathan der Weise
Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (Szenenfoto)
Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (Szenenfoto)
Digitalisat: Theatermuseum Düsseldorf
ObjektnummerTMIN_1928-1929 Düsseldorf2

Nathan der Weise

Autor*in (1729 - 1781)
Regie (1880 - 1969)
Bühnenbild
Datierung06.10.1928 (1928/1929)
BeschreibungDas 1779 entstandene Drama spielt zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem, wo Islam, Christentum und Judentum unmittelbar aufeinandertreffen. Der reiche Nathan kehrt von einer Geschäftsreise zurück und hört, daß seine adoptierte Tochter Recha durch einen jungen Tempelherren vor dem Feuertod gerettet wurde. Der christliche Tempelherr, der zuvor durch einen unerwarteten Gnadenakt des Sultans seiner Hinrichtung entgangen war, wird von Nathan in ein freimütiges Gespräch gezogen und, zum Dank für seine mutige Tat, zu einem Besuch bei Recha eingeladen. Mittlerweile hat sich der Sultan entschlossen, dem Rat seiner Schwester Sittah zu folgen und die allseits bekannte Freigebigkeit und Klugheit Nathans auf die Probe zu stellen: Er fragt ihn, welche die wahre und echte Religion sei. Nathan antwortet - genau in der Mitte des Dramas - mit einem Gleichnis, der berühmten "Ringparabel": Ein orientalischer Fürst besaß einst einen Ring, der seinen Träger "vor Gott und den Menschen angenehm" machte. Dieser Ring vererbte sich auf den jeweiligen Lieblingssohn des Herrschers. Einer der späteren Fürsten jedoch konnte sich nicht entscheiden, welcher seiner drei Söhne ihm der liebste sei und ließ daher zwei weitere, dem ersten zum Verwechseln ähnliche Ringe anfertigen. Den später ausbrechenden Streit der Söhne um den echten Ring schlichtete ein Richter, indem er das gute und richtige praktische Handeln zum Maßstab für die Echtheit des Ringes erklärte. - Jede Religion, so erkennt der tief bewegte Sultan Saladin aus dieser Parabel, muß sich grundsätzlich durch andauernde praktische Humanität bewähren - erst dadurch wird sie "wahr"; betroffen bietet er Nathan seine Freundschaft an. Inzwischen hat sich der Tempelherr leidenschaftlich in Recha verliebt und begehrt sie zur Frau. Nach einigen Verwirrungen und Verwicklungen erkennt Nathan im Tempelherren Rechas leiblichen Bruder, und Saladin entdeckt in ihm seinen Neffen. Der weise Nathan wird von Recha und dem Tempelherren als ihr "Vater" und geistiger Führer angesehen. Juden, Christen und Moslems versöhnen sich in Umarmungen.
(Dr. Klaus Hübner)
Quelle: Knaur Großer Schauspielführer (CD), München 2001
KlassifikationInszenierung
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungPremiere
Copyright DigitalisatDigitalisat: Theatermuseum Düsseldorf
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