Skip to main content
BEN.B 181 - Der Liebesbrief
Der Liebesbrief
BEN.B 181 - Der Liebesbrief
BEN.B 181 - Der Liebesbrief
Foto: Walter Klein, Jochen Stapel
ObjektnummerBEN.B 181

Der Liebesbrief

älterer TitelDie schlafende Schäferin
KurztitelDer Liebesbrief
ObjektbezeichnungPorzellanfigur
Modell von (1727 - 1797)
Hersteller*in (1755-1799)
Datierung1771
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Maße(H x B x T): 16,2 x 19,8 x 16 cm
BeschreibungAuf einem mit goldenen Rocaillen gerahmten Grassockel ist ein galantes Paar im Schäferkostüm dargestellt. Der junge Kavalier beugt sich, während er sich mit seinem linken Knie auf einem Felsen abstützt, über einen grasbewachsenen Flechtzaun. An diesem hält er sich mit seiner rechten Hand fest. Mit seinem linken Arm greift er über den Zaun, um den weißen Flechtkorb, den er in der Hand hält, vorsichtig und unbemerkt neben die schöne Schlafende zu stellen. Der Korb ist mit verschiedenfarbigen Blumen gefüllt, zwischen ihnen lugt ein Liebesbrief hervor, der für die Dame bestimmt ist.
Diese lehnt sich, während sie in aufrechter Position schlafend auf dem Boden ruht, mit ihrem Rücken an einen Holzzaun an. Ihren linken Arm hat sie entspannt von sich gestreckt, mit ihrem rechten angewinkelten Arm stützt sie ihren geneigten Kopf. Der zu ihren Füßen liegende, braungefleckte Hund bewacht die Dame im Schlaf.
Die Kornähren im Hintergrund wie auch der links von der Frau liegende braune Dudelsack lassen das Arrangement im ländlichen Bereich verorten. Dementsprechend kann die Kleidung der beiden Figuren neben aller Eleganz vor allem als leger bezeichnet werden.
Der Kavalier trägt einen gelb- und purpurkarierten Anzug, der mit Punktrosetten gemustert ist. Unter seiner kurzärmeligen Jacke schaut ein weißes, gebauschtes Hemd hervor, das sowohl an den Manschetten als auch am Kragen gerüscht ist. Um seine Schultern hat der Mann einen purpurfarbenen Umhang gelegt, der ihm bei dem Vorhaben, den Flechtkorb abzustellen, über seinen linken Arm rutscht. Sein kurzes gelocktes Haar schaut unter einem gelben breitkrempigen Hut hervor. Die Dame kleidet ein weißgrundiges, mit violetten Streublumen verziertes Kleid. Der Kragen ist dabei mit einem gestreiften Tuch versehen, das mit geknoteten Schleifen und einer gelben Blüte ausgestattet ist. Unter ihrem Kleid trägt sie eine weißes Hemd, das an den Ärmeln leicht ausgestellt ist. Ihr langes, zum Zopf gebundenes Haar wird mit einer violetten Blüte geziert.
Die Figurengruppe lehnt sich an den 1758 entstandenen Kupferstich „Le Panier Mystérieux“ von René Gaillard (1719–1790) an, der wiederum auf ein Gemälde von François Boucher (1703–1770) zurückgeht. Bouchers Original ist heute nicht mehr erhalten. Eine plastische Umsetzung in Porzellan fand das Motiv ebenso in Fulda.

Bearbeiterin: Isabelle Martens
Copyright DigitalisatFoto: Walter Klein, Jochen Stapel
Literatur/QuellenCarl Theodor und Elisabeth Auguste. Höfische Kunst und Kultur in der Kurpfalz, Heidelberg 1979, S. 141 f., Nr. 328;
Zick, Gisela: D‘après Boucher. Die „Vallée de Montmorency“ und die Europäische Porzellanplastik, in: Keramos 29 (1965), S. 3–47, hier: S. 27 ff.;
Schindler, Birgit-Brigitte: Frankenthaler Porzellan (Pfalzgalerie Kaiserslautern. Bestandskatalog der Kunsthandwerklichen Sammlung III), Kaiserslautern 2001, S. 28 ff.;
Overdick, Michael, Frankenthaler Porzellan. Geschichte, Motive, Dekore, in: Stiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 14–54, hier: S. 22 f.
PublikationenMarkowitz, Irene: Frankenthaler Porzellan in Schloß Benrath. Figuren (Stadtgeschichtliches Museum Düsseldorf. Schloß Benrath, Bildheft 1), 2. Auflage, Düsseldorf 1984, ohne Nr.;
Stiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 78.
Stempel/ZeichenBlaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut, 71 Position: In der Höhlung unter den Fuß in S-Form geschwungener Steg. An dessen Innenseite seitlich die Blaumarke.
BEN.B 217 - Hirtenmusik
Johann Friedrich Lück
1762/1775
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Johann Wilhelm Lanz
1756/1759
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Johann Friedrich Lück
nach 1762
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Porzellanmanufaktur Frankenthal
nach 1755
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Karl Gottlieb Lück
1771 (?)
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Meister der Kinder mit den dicken, runden Köpfen
1774
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Johann Wilhelm Lanz
1759/1762
BEN.B 1974/2 - Holzträgerin
Johann Wilhelm Lanz
1759/1762
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Johann Christian von Mannlich
um 1780
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Karl Gottlieb Lück
1766
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Johann Friedrich Lück
nach 1762
[[missing key: :media.image-unavailable-label]]
Johann Wilhelm Lanz
1756/1759
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu