Objekte von: Caterino Mazzola
Über die Ausbildung von Caterino Mazzolà ist wenig bekannt. Er stammt aus einer Kaufmannsfamilie (ursprünglich aus Murano). In Venedig beschäftigte er sich mit Literatur und Theater: er schrieb 1765 ein Sonett zu einer Hochzeit, 1771 übersetzte er Œdipe von Voltaire und verfasste das Drama Ruggiero, das von Pietro Guglielmi vertont und 1769 uraufgeführt wurde. Die Widmungen der ersten Arbeiten verweisen auf das Umfeld, in dem sich Mazzolà bewegte: in den Salons der großen Familien Venedigs. Im Hause Zaguri lernte er gegen Ende 1774 Giacomo Casanova kennen und im Hause Bernardo Memmo traf er auf Lorenzo da Ponte, mit dem ihn dann eine herzliche Freundschaft verband.
Antonio Salieri beauftragte ihn 1778 mit einem Libretto für eine Opera buffa, die unter dem Titel La scuola de¿ gelosi im folgenden Jahr in Venedig herauskam und hier wie auch in anderen italienischen Städten ein großer Erfolg wurde. Das führte zu weiteren Kontakten und Aufträgen: Joseph Schuster, Hofkomponist des Kurfürsten von Sachsen, erbat sich die Genehmigung, das Drama Bradamante zu vertonen. 1780 feierte er die Wahl von Marco Giorgio Pisani zum Prokurator von San Marco mit dem Sonett Il Patriottismo. Kurze Zeit später wurde Pisani jedoch von konservativen Kreisen festgesetzt und Mazollà beschloss daher, als Unterstützer Pisanis sicherheitshalber Venedig zu verlassen. Auf Empfehlung von Schuster und Antonio Salieri begab er sich 1780 nach Dresden, wo er als Hofdichter Friedrich Augusts I. von Sachsen angestellt wurde. Der sächsische Hof war damals ein Zentrum der Musikwelt und vor allem des Musiktheaters.
1781 machte Mazzolà seinen aus Venedig verbannten Freund da Ponte mit Antonio Salieri bekannt, der diesen als Hofdichter an den Wiener Hof empfahl. Als 1790 der österreichische Kaiser Joseph II. verstorben war, entließ sein Nachfolger Leopold II. den Hofdichter da Ponte. Bis zur Bestellung des Nachfolgers Giovanni Bertati versah Mazzolà diese Position gewissermaßen als ¿Leihgabe¿ des sächsischen Hofes. In dieser Zeit bearbeitete Mazzzolà das Libretto La clemenza di Tito von Pietro Metastasio für Wolfgang Amadeus Mozart, das dieser für die Krönung Leopolds als König von Böhmen zur Oper vertonte.
Zurück in Dresden wurde er zum Hofrat ernannt, aber 1796 kehrte er unter Beibehaltung seines Titels und mit dem Versprechen, weiterhin ein Werk pro Jahr zu liefern, nach Venedig zurück. Dort setzte er seine Arbeit fort, freilich weniger intensiv, da sich aufgrund der politischen Umwälzungen ¿ die Republik Venedig war 1797 untergegangen ¿ der Publikumsgeschmack verändert hatte. Sein letztes Werk, die Kantate Il giuramento, schrieb er für die Hochzeit am 6. März 1806 einer Nichte, der Tochter seines Bruders Antonio.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Caterino_Mazzol%C3%A0 [Stand: August 2016]