Objekte von: Dieter Wedel
Dieter Wedel studierte er Theaterwissenschaft, Publizistik und Geschichte. Während seines Studiums leitete er die dortige Studentenbühne. Daneben war er als Lektor und Theaterkritiker tätig. Später inszenierte er im Amerika-Haus (Berlin) und am Hebbeltheater. 1965 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. über "Expressionismus an Frankfurter Bühnen".
Wedel begann seine berufliche Laufbahn als Autor und Hörspielregisseur bei Radio Bremen 1966. 1967 wurde er bei Dieter Meichsner in Hamburg Hausregisseur des NDR. Sein erster großer Film war Gedenktag von 1970 über den Aufstand vom 17. Juni 1953.
1972 hatte Wedel seinen ersten großen Erfolg mit dem Dreiteiler Einmal im Leben - Geschichte eines Eigenheims. Zahllose deutsche Häuslebauer erkannten sich in der fiktiven Familie Semmeling wieder, die nahezu alle Probleme eines Hausbaus durchlebten. 1976 wurde das Konzept in Alle Jahre wieder - Die Familie Semmeling erneut aufgegriffen, diesmal wurde der Urlaub der fiktiven deutschen Durchschnittsfamilie kritisch porträtiert.
1978 machte Wedel sich selbständig und drehte als Regisseur und Produzent zahlreiche sozialkritische Fernsehspiele.
In den Jahren 1980 bis 1985 inszenierte er am Hamburger Thalia-Theater unter anderem Macbeth von William Shakespeare und Die Frau des Bäckers von Marcel Pagnol.
Als Fernsehregisseur machte sich Wedel einen Namen mit aufwendigen Mehrteilern wie Wilder Westen inclusive (1988), Der große Bellheim (1992), Der Schattenmann (1995), Der König von St. Pauli (1998), Die Affäre Semmeling (2002) sowie Papa und Mama (2006) und zuletzt Gier (2010). Wie Regisseur Alfred Hitchcock tritt auch Dieter Wedel in seinen Produktionen für wenige Sekunden selbst auf.
Von 2002 bis zum Sommer 2014 leitet Wedel die Nibelungenfestspiele in Worms, zunächst als Regisseur, danach auch als Intendant in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Karin Beier oder Gil Mehmert. In den Jahren 2011 und 2012 erweiterte Wedel erfolgreich mit zwei Stücken über Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß und Das Vermögen des Herrn Süss das Repertoire, bevor er im Jahr 2013 mit Hebbels Nibelungen - born to die zu den Wurzeln der Festspiele zurückkehrte und für das Jahr 2014 seine letzte Inszenierung in Worms angekündigte.
Der Versuch, in Dresden mit den Zwingerfestspielen einen ähnlichen Erfolg wie in Worms zu starten, endete vorläufig nach einer Saison im Sommer 2011 mit John von Düffels Die Mätresse des Königs.
Für die Spielzeiten von 2015 bis 2018 konnte Wedel Ende September 2014 als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele verpflichtet werden. Seine erste Inszenierung war die Komödie der Irrungen, mit Darstellern wie Sonja Kirchberger und Heinz Hoenig.
2016 inszenierte er Hexenjagd. Zum Ensemble gehörten u. a. Elisabeth Lanz, Richy Müller und Motsi Mabuse.
Sein Archiv befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Wedel [Stand: November 2016]