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Patrice Chéreau

Andere Namen
  • Patrice Chéreau
1944 - 2013
GeschlechtMännlich
BiographiePatrice Chéreau machte bereits in seiner Schulzeit als Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner im Amateurtheater des Gymnasiums auf, das er besuchte. Mit 19 folgten Inszenierungen an einem professionellen Theater.

1966 baute er im Pariser Vorort Sartrouville ein so genanntes engagiertes Volkstheater auf. Dort inszenierte er u.a. das Stück Soldaten von Jakob Michael Reinhold Lenz. Ab 1970 bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem Mailänder Piccolo Teatro, mit Paolo Grassi und Giorgio Strehler. In Deutschland arbeitete er zum ersten Mal 1975, als er Edward Bonds Lear inszenierte.

Ab den späten 1960er Jahren arbeitete Chéreau ausschließlich mit dem Architekten und Maler Richard Peduzzi, der für ihn alle Bühnenbilder entwarf.

Schon früh befasste sich Chéreau auch mit dem Musiktheater, die erste Oper inszenierte er 1969. 1974 inszenierte er in Paris Les Contes d'Hoffmann von Jacques Offenbach (Dirigent Georges Prêtre). Legendär wurde sein Ring des Nibelungen zum 100-jährigen Bestehen der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth 1976. Aufsehen erregte auch seine Lulu-Interpretation der Oper von Alban Berg 1979 in Paris (Uraufführung der dreiaktigen Version von Friedrich Cerha; Dirigent Pierre Boulez). Für die Salzburger Festspiele inszenierte er 1994 Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni (Dirigent Daniel Barenboim). 1993 verlieh ihm die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland den Friedrich-Gundolf-Preis, 2003 wurde er mit dem Kythera-Preis ausgezeichnet.

Patrice Chéreau machte sich auch einen Namen als Filmregisseur. Seinen ersten Film Das Fleisch der Orchidee drehte er 1975. Sein größter Erfolg war 1994 der vielfach ausgezeichnete Film Die Bartholomäusnacht mit Isabelle Adjani in der Hauptrolle. Für viel Aufsehen sorgte auch sein Film Intimacy aus dem Jahr 2001, ein explizites Porträt einer sexuellen Beziehung und der emotionalen Entfremdung, die sie umgibt. Mit diesem Film gewann er 2001 auf der Berlinale den Goldenen Bären. Auch sein folgender Film Sein Bruder war dort im Wettbewerb und brachte Chéreau auf der Berlinale 2003 den Silbernen Bären in der Kategorie Beste Regie.

2009 erhielt Chéreaus Film Persécution eine Einladung in den Wettbewerb der 66. Filmfestspiele von Venedig.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Patrice_Ch%C3%A9reau [Stand: Oktober 2013]
SterbeortParís
GeburtsortLezigne
GND-Nummer118520342
VIAF-Nummer56579407
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