Objekte von: Robert Wilbrandt
Robert Wilbrandt studierte er in Tübingen, Marburg, Straßburg und Berlin. Er hörte Vorlesungen in vielen Fächern (Naturwissenschaften, Philosophie, Nationalökonomie, Geschichte, Philologie).
Im Jahr 1899 promovierte er bei Wilhelm Dilthey über ¿Platos Ideenlehre in der Kritik des Aristoteles.¿ Danach studierte er ab 1900 Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Zwischen 1901 und 1904 lebte er als freier Schriftsteller. In den Jahren 1903 und 1904 unternahm Wilbrandt eine wirtschaftswissenschaftliche Studienreise durch Deutschland.
Wilbrandt habilitierte sich 1904 im Bereich der Volkswirtschaft. Gutachter waren Gustav Schmoller und Max Sering.
Anschließend war er Privatdozent in Berlin und hielt auch Kurse an der dortigen Volkshochschule. Im Jahr 1905 wurde er Lehrstuhlvertreter. Im Jahr 1908 wurde er dann ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaften in Tübingen.
Als Mitglied im bürgerlichen Verein für Socialpolitik wandte er sich zunehmend der Sozialdemokratie zu. Sein öffentliches Bekenntnis zu dieser politischen Richtung führte 1911 zu einem gewissen öffentlichen Aufsehen, worauf sich Wilbrandt beurlauben ließ. Auf einer Studienreise rund um die Welt besuchte er unter anderem die Vereinigten Staaten und Ostasien.
Zwischen 1916 und 1918 leistete er mit Unterbrechungen Kriegsdienst beim stellvertretenden Generalstab in Berlin. Anfang November 1918 wechselte er in die Reichszentrale für Heimatdienst unter Matthias Erzberger. Nach dem Beginn der Novemberrevolution gehörte er dem Reichsamt für wirtschaftliche Demobilmachung an. Außerdem gehörte er seit dem Dezember 1918 der Sozialisierungskommission für den Kohlebergbau an.
Im Februar 1919 kehrte er nach Tübingen zurück. Dort machte er sich für eine Reform der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung stark. Seine Vorschläge mündeten schließlich 1923 in einer Musterprüfungsordnung aller volkswirtschaftlichen Studienordnungen an deutschen Universitäten.
Im Jahr 1920 unterzeichnete er einen Aufruf von Universitätslehrern, die zur Teilnahme an der Reichstagswahl aufriefen (¿Weimarer Aufruf¿). Im Jahr 1925 kam es nach einem Vortrag von Emil Julius Gumbel vor der Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Akademiker mit dem Titel ¿Vier Jahre (politischer) Mord¿ zu Unruhen, an denen nationalistische Studenten, Reichsbannerleute und andere Personen beteiligt waren (¿Lustenauer Schlacht¿). Im Jahr 1929 wechselte er als Professor für Volkswirtschaftslehre und Sozialpolitik an die Technische Hochschule Dresden.
Wie sein Sohn, der Agrarwissenschaftler Hans Wilbrandt, wurde er nach dem Beginn der Zeit des Nationalsozialismus auf Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Hochschuldienst entlassen. Er lebte seit 1934 in Marquartstein in Oberbayern. Eine Berufung in die USA zerschlug sich. In den folgenden Jahren lebte er unter schwierigen finanziellen Bedingungen als freier Schriftsteller.
Werk
Wilbrandt beschäftigte sich früh mit dem Themenbereich Frau und Wirtschaft. Dazu arbeitete er eng mit Helene Lange und Gertrud Bäumer zusammen. Im Jahr 1902 schrieb er ¿Die deutsche Frau im Beruf.¿ Im Jahr 1906 folgte ¿Arbeiterinnenschutz und Heimarbeit.¿ Dabei hatte er vor allem die Weberinnen in Schlesien im Blick. Ebenfalls 1906 veröffentlichte er die Schrift ¿Die Frauenarbeit, ein Problem des Kapitalismus.¿
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Wilbrandt [Stand: November 2015]