Objekte von: Schlosstheater Moers
Der erste Intendanten Holk Freytag erregte gemeinsam mit seinem Ensemble in den Siebzigern und Achtzigern mit seinem politisch engagierten, oft unbequemen, experimentellen Theater bundesweit Aufsehen. Das Selbstverständnis des Theaters ist bis heute durch diesen Anspruch bestimmt.
Die Eröffnungspremiere "Ratcliff rechnet ab" fand am 8. März 1975 statt, aber schon in den Jahren zuvor hatte es in Moers Aufführungen unter der Leitung von Holk Freytag gegeben, unter anderem Brechts "Furcht und Elend des Dritten Reiches" und Büchners "Leonce und Lena".
1988 übernahm Pia Bierey übernahm die Leitung des STM, damals gerade 29 Jahre alt. Sie verließ es aber schon 1990 wieder. Ihre Nachfolge trat Rupert Seidel an, dessen Inszenierungen, aber auch dessen Bemühungen um nationalen und internationalen Austausch großes Aufsehen erregten. Sein Nachfolger übernahm 1999 Johannes Lepper, der es als Aufgabe des Theaters betrachtete, Themen wie Gewalt und Hoffnungslosigkeit anzusprechen, auch wenn dies bedeutete, den Zuschauer mit unbequemen Wahrheiten und schwierigen Situationen zu konfrontieren. Mit dem Versprechen "Das Theater geht in die Stadt und holt die Stadt ins Theater" startete Ulrich Greb seine Intendanz im Spätsommer 2003. Dieses Motto wurde durch die Erschließung neuer "Spielstätten", z.B. eines Fitness-Centers, der Tennishalle am Solimare, dem Ratssaal im Neuen Rathaus u.a., und durch vielseitige Angebote zum Dialog in und um das STM realisiert. Mit der Kampagne "Erinnern-Vergessen: Kunststücke Demenz" wurde 2005 dieses Konzept durch die Verbindung sozialer und künstlerischer Initiativen weiterentwickelt und national gewürdigt, u.a. mit der Nominierung der Regisseurin Barbara Wachendorff für den deutschen Theaterpreis "Faust" und dem innovativen Veranstalterpreis der NRW-Ticket GmbH.
Quelle: http://www.schlosstheater-moers.de/theater/geschichte.html [Stand: 2008-07-16]