Objekte von: Karl-Ernst Herrmann
Karl-Ernst Herrmann studierte in den 1950er Jahren Bühnenbild an der Akademie für bildende Künste in Berlin bei Professor Willi Schmidt. Sein erstes Engagement erhielt er 1961 am Stadttheater in Ulm unter Intendant Kurt Hübner. Mit Hübner ging er auch wenige Jahre später an die Städtischen Bühnen nach Bremen, wo junge Regisseure wie Peter Stein und Peter Zadek aufregende Neuinterpretationen der deutschen Klassiker schufen. Die Bildsprache von Bühnenbildner wie Herrmann und Wilfried Minks unterstützten das neue revolutionäre Regietheater und hatten maßgeblichen Anteil am Erfolg der jungen Regisseure. 1971 holte ihn Peter Stein an die Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer, wo er als Bühnenbildner fest engagiert war bis nach dem Umzug an den Lehniner Platz.
Neben Peter Stein war Claus Peymann der häufigste Partner von Karl-Ernst Herrmann, für den er vor allem die Bühnenbilder für dessen Thomas Bernhard-Inszenierungen entwickelte. Der dritte ständige Regisseur war Luc Bondy mit dem er bereits in den 1970er Jahren an der Schaubühne arbeitete.
1982 debütierte Herrmann als Opernregisseur. Gemeinsam mit seiner Frau Ursel Herrmann inszenierte und bebilderte er La clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart in der Brüsseler Oper. Neben der Arbeit als Bühnenbildner wurde die Opernregie zu seiner Hauptbeschäftigung, jeweils im Regieteam mit seiner Ehefrau.Gemeinsame Inszenierungen entstanden für die Salzburger Festspiele, Oster- und Pfingstfestspiele, die Pfingstfestspiele Baden-Baden, die Wiener Festwochen, die Mozartwoche Salzburg, die Berliner und Wiener Staatsoper, die Grand Opéra Paris, die Nederlandse Opera Amsterdam, die Deutsche Oper Berlin, das Grand Théatre de Genève, das Théatre de la Monnaie in Brüssel, das Ständetheater in Prag, das Burgtheater Wien u.v.m. Von 1994 bis 2002 hatten beide die Professur für Bühnenbild und Kostüm an der Akademie der Bildenden Künste München inne. Ihre Inszenierungen von Mozarts La finta giardiniera, Idomeneo, Die Entführung aus dem Serail, Così fan tutte, La clemenza di Tito und dem Pasticcio Ombra felice wurden verfilmt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Ernst_Herrmann [Stand: MaI 2018]
Der Nachlass von Herrmann wurde vom Deutschen Theatermuseum in München erworben. (Quelle: http://www.deutschestheatermuseum.de/p/nachlass-des-buhnenbildners-und.html)