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Objekte von: David Mouchtar-Samorai

Künstler*inneninfo
David Mouchtar-Samoraigeboren 1942

Er emigrierte als Kind mit seinen Eltern nach Israel. 1965 zog er nach Großbritannien.

M. studierte ab 1969 Schauspiel und Regie in Tel Aviv an der Habima Drama School und dann in London an der Royal Academy of Arts.

Zunächst arbeitete er als Schauspieler in Tel Aviv. In den 1970er Jahren fand er in Glasgow zur Regie. Er inszenierte am dortigen Citizens' Theatre, dann am The Traverse Theatre in Edinburgh und am Young Vic and Bush Theatre in London. Seit 1975 arbeitet er als Regisseur in Deutschland. Er inszenierte in Heidelberg u. a. O'Casey, O'Neill und Shakespeare und wurde 1980 mit seiner Inszenierung von Gogols "Der Revisor" und 1982 mit Marlowes "Eduard II." zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

In der Theatersaison 1982/1983 wechselte er von Heidelberg nach Frankfurt/Main und inszenierte am dortigen Schauspiel zwei Jahre lang vor allem Stücke des klassischen Repertoires. Er festigte dort seinen Ruf, ein kompromissloser, Widerspruch und Begeisterung gleichermaßen weckender Theatermann zu sein. Deit 1984 arbeitet er als freier Regisseur in Deutschland. Seine bevorzugte Bühne wurde das Schauspiel Bonn, wo er 1985 einen Vertrag als Hausregisseur erhielt. Seinen Einstand gab er dort mit Ionescos Farce "Die Zukunft liegt in den Eiern" und Shaws Antikriegsstück "Begrabt die Toten".

Im Herbst 1989 verpflichtete Michael Bogdanov ihn als Hausregisseur an das Hamburger Schauspielhaus. M. überzeugte hier nach Kritikermeinung u. a. mit seiner Version von Ibsens "Die Stützen der Gesellschaft" (1990), ferner mit seinen Strindberg-, Canetti- und Shakespeare-Interpretationen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus brachte er als Gastregisseur u. a. Strindberg, Ibsen und Pirandello heraus, in Bonn die Uraufführung von Sobols "Adam". Beachtung fanden dort auch seine Inszenierung von Strindbergs "Nach Damaskus", die zum Stockholmer Strindberg-Festival eingeladen wurde, Turgenjews "Ein Monat auf dem Lande" und Lorcas "Doña Rosita bleibt ledig". Zum Berliner Theatertreffen des Jahres 1995 wurde seine Bonner Version des Arthur-Miller-Stücks "Der große Knall" (auch ZDF) eingeladen, das von den Folgen des als "Große Depression" bezeichneten Wirtschaftscrashs auf die Menschen und ihren Alltag handelt. Mit dem Bayerischen Theaterpreis wurde der 1997 in Bremen herausgekommene "Macbeth" von M. ausgezeichnet.

Als eine gelungene Wiederentdeckung begrüßte die Fachkritik 1998 die von M. inszenierte Walter-Braunfels-Oper "Die Vögel", die zwischen 1913 und 1920 entstand. Am Züricher Schauspielhaus zeigte M. 1998 Williams' "Süßer Vogel Jugend" und im Jan. 2000 Lessings "Emilia Galotti", die die Fachkritik kontrovers diskutierte. Die Welt (31.1.2000) kam zu dem Schluss, M. lasse "das Drama dösen" und fabuliere "es zu Tode".

Quelle: Munzinger-Archiv GmbH, 2001

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