Skip to main content

Adolf Erbslöh

Andere Namen
  • Adolf Erbslöh
DE, 1881 - 1947
GeschlechtMännlich
BerufGraphiker
BerufKünstler
BerufMaler
BerufZeichner
Biographie Junges Rheinland
  • Adolf Erbslöh wird am 27. Mai 1881 als Sohn einer aus Barmen stammenden Kaufmannsfamilie in New York geboren. Sein Vater ist dort als Mitinhaber einer Exportfirma tätig. 1887 kehrt die Familie nach Barmen zurück, wo Adolf Erbslöh das Realgymnasium besucht und wie sein Vater zunächst eine kaufmännische Ausbildung beginnt. Er bricht diese jedoch nach einem halben Jahr ab und nimmt 1901 ein Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe auf, wo er sich mit Alexander Kanoldt und Georg Tappert anfreundet. 1904 zieht Erbslöh nach München und setzt sein Akademiestudium bei Ludwig Herterich fort. 1907 heiratet er die ebenfalls aus Barmen stammende Kaufmannstochter Adeline Schuchard. Ab 1908 hat Erbslöh Kontakt zu der Malerin Marianne von Werefkin und verkehrt regelmäßig in deren Schwabinger Salon. Dort entwickelt er gemeinsam mit Alexej von Jawlensky die Idee zur Gründung einer fortschrittlichen Künstlervereinigung – der Neuen Künstlervereinigung München, kurz NKMV. Die Gruppe wird im Januar 1909 offiziell gegründet. Erster Vorsitzender wird Wassily Kandinsky, Erbslöh wird Schriftführer der Vereinigung. Im Juni 1909 findet auf Initiative von Richart Reiche in Erbslöhs Heimatstadt Barmen die erste Einzelausstellung des Malers statt. Im Dezember desselben Jahres zeigt die NKVM in der Münchner Galerie Thannhauser ihre erste Ausstellung. Erbslöhs Malerei ist zu diesem Zeitpunkt maßgeblich von Jawlensky und der französischen Moderne beeinflusst. Auf Vermittlung Erbslöhs wandert die erste Ausstellung der NKVM im April 1910 nach Elberfeld und anschließend nach Barmen. Im Mai 1910 reist er nach Paris und lädt Künstler wie Picasso, Braque und Derain ein, an der zweiten Ausstellung der Gruppe im Herbst 1910 teilzunehmen. Im Januar 1911 wird Erbslöh Vorsitzender der NKVM. Im Dezember 1911 findet die letzte Ausstellung der Vereinigung statt, die infolge interner Streitigkeiten zerbricht. 1911 und 1912 nimmt Erbslöh an den Sonderbund-Ausstellungen in Düsseldorf und Köln teil. 1913 wird er Mitglied der Neuen Münchner Secession. Nach einer Italienreise wird Erbslöh 1914 zum Militärdienst einberufen und bis Kriegsende als Kriegsmaler an der Westfront eingesetzt. Anschließend kehrt er nach München zurück.
    Noch im Kriegsjahr 1918 erhält Erbslöh den von Adolf Uzarski, Arthur Kaufmann und Herbert Eulenberg formulierten Gründungsaufruf des Jungen Rheinland. Er wird 1919 Mitglied der Düsseldorfer Künstlervereinigung und nimmt bis zum Sommer 1920 an drei Ausstellungen des Jungen Rheinland teil. Die zwanziger Jahre sind im weiteren Verlauf von vielen Reisen geprägt, auf denen zahlreiche Landschaftsbilder entstehen. 1923 reist Erbslöh mit Kanoldt nach Italien, 1925/26 reist er nach New York und durch Südamerika. Ab 1927 hält Erbslöh sich vorwiegend am Bodensee und in Oberbayern auf, wo er schließlich 1934 ein Haus Irschenhausen im Isartal erwirbt. Nach einer großen Retrospektive im Kunstverein Barmen im Mai 1931 wird es still um Erbslöh. Ab 1933 gilt er als „entarteter Künstler". Er zieht sich mit der Familie nach Irschenhausen zurück, wo in seinen letzten Lebensjahren zahlreiche Bildnisse von Familienmitgliedern und Freunden entstehen.
    Adolf Erbslöh stirbt am 2. Mai 1947 in Irschenhausen.
    Ausstellungen (DJR):
    Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 34)
    Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 34)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 308-309)
    Nachlass:
    Ein Teil des Nachlasses befindet sich im Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
    Literatur:
    Adolf Erbslöh: Der Avantgardemacher, Ausst.-Kat. Von der Heydt-Museum Wuppertal, hgg. v. Beate Eickhoff und Gerhard Finckh, Wuppertal 2017.
    Adolf Erbslöh. Maler, Freund und Förderer, Ausst.-Kat. Schloßmuseum des Marktes Murnau, hgg. v. Sandra Uhrig und Christine Ickerott-Bilgic, Murnau 2017.
    Salmen, Brigitte und Billeter, Felix, Adolf Erbslöh 1881–1947, Werkverzeichnis der Gemälde. München 2016.
SterbeortIcking
WirkungsortMünchen
WirkungsortBarmen
WirkungsortKarlsruhe
GeburtsortNew York
GND-Nummer118530712